Hailer gibt Lieberhof ab

Vor vier Jahren hatte Ex-Lieberhof-Wirt Hans Hailer Personalsorgen und wollte seinen Berggasthof verkaufen. Doch das klappte nicht. Seit ein paar Monaten hat er jetzt seinen Betrieb verpachtet. Wir sprachen mit seiner Nachfolgerin über Konzept und Zukunftspläne.

Die neuen Pächter des Lieberhofs machen weiter wie bisher.

Weil ihm gesundheitliche Probleme und Personalsorgen vor vier Jahren zu schaffen machten, beschloss Ex-Lieberhof-Wirt Hans Hailer seinen Betrieb zu verkaufen. Doch als die Stadt Tegernsee von seinen Plänen erfuhr, verhängte sie eine Veränderungssperre.

Hailer muss seinen Betrieb als Gasthof erhalten und darf ihn nicht „zweckentfremden“. Um seinen Betrieb zu retten, ging Hailer in die Offensive und stellte ein Konzept für ein zusätzliches Gästehaus mit 20 Betten vor. Geplant hat er dies direkt auf der freien Wiesenfläche im Steilhang, unterhalb seines Berggasthofes.

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Gästehaus-Klage vertagt

Doch die Pläne missfielen einem Nachbarn. Wie berichtet, klagte er gegen den Neubau, weil er befürchtete, die Gäste würden auf den Balkonen und Terrassen des Gästehauses so laut sprechen, dass er in seiner Ruhe gestört sei. Als Nachbar verstehe er schon jetzt jedes Wort, dass auf der Terrasse gesprochen werden, erklärte er im Mai bei dem Vor-Ort-Gerichtstermin. Eine Entscheidung fiel nicht, weil das lärmtechnische Gutachten Mängel aufwies.

So kann über die Zukunft des Gästehauses bislang nur spekuliert werden. Und auch die neue Pächterin, Christina Vasiu (38), die den Betrieb mit ihrem Mann (40) zusammen auf unbestimmte Zeit gepachtet hat, betont, das geplante Gästehaus habe mit ihr „gar nichts zu tun“. Sie führe lediglich den Gasthof.

Alles läuft weiter wie bisher

Die gebürtig aus Rumänien stammende Christina Vasiu kennt den Lieberhof-Betrieb. Zehn Jahre lang hat sie hier bereits im Service gearbeitet. Durch ihr BWL-Studium, das sie in ihrer Heimat absolviert hat, ist sie für die jetzige Aufgabe bestens gewappnet. Auch wenn „das Lokal ein Selbstläufer sei“, wie sie betont, und sie deshalb nichts am Konzept ändern müsse, sei es doch etwas anderes, wenn man von der Angestellten-Position in die Chefetage wechsle.

Wenn ich sage, alles ist einfach, würde ich lügen.

Denn jetzt sei sie von morgens bis abends gefordert und müsse sich um alles zu kümmern – neben ihren beiden Töchtern. Von ihrer Neunjährigen bekommt sie jedoch „tatkräftige“ Unterstützung. Sie liebt es, ab und zu im Service mitzuhelfen oder Getränke auszuschenken.

„Wir machen unsere Arbeit so gut wie möglich,“ sagt Christina Vasiu. Wie lange – diese Option hält sie sich offen.

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