Das gestaltet sich komplizierter, als gedacht. Nun haben die Staatsforsten ein Konzept im Miesbacher Landratsamt eingereicht und hoffen darauf, den Betrieb bald wieder aufnehmen zu können.
Die Geschichte rund um den Steinbruch in Glashütte hat sich mittlerweile zu einer „Never ending story“ entwickelt. Anwohner hatten sich bereits 2011 gegen die ihrer Ansicht nach zu massive Förderung der Bayerischen Staatsforsten ausgesprochen. Vor allem die Belastung durch den Schwerlastverkehr, über den Kies und Schotter aus dem Steinbruch mitten durch die bewohnten Gebiete abtransportiert werden, sorgte für Kritik. Am Ende reichten die Bewohner eine Petition im Landtag ein, um den Betrieb zu stoppen.
Ein vollständiges Ende erreichten sie damit zwar nicht, der Bayerische Landtag sprach sich im Dezember 2012 gegen eine Schließung des Steinbruchs aus. Doch zumindest einen Teilerfolg konnten die Anlieger verbuchen und die Staatsforsten zu einem Kompromiss bewegen. So wird die Gesamtanzahl der Lkw-Fahrten im Jahr künftig auf 450 beschränkt.
Ausgleichsflächen als Knackpunkt
Bevor der Betrieb jedoch wieder aufgenommen werden kann, müssen die Staatsforsten noch geeignete Ausgleichsflächen nachweisen. Eigentlich hätte das zeitnah geschehen sollen, bis heute steht jedoch eine Genehmigung des Landratsamtes Miesbach aus. Knackpunkt ist und bleibt der Natur- und Artenschutz. „Die Staatsforsten haben es bisher nicht geschafft, der Behörde geeignete Flächen zu benennen. Sonst wäre die Sache schon durch“, meinte der Pressesprecher des Landratsamts, Gerhard Brandl, im September 2013. In den vergangenen Monaten fanden daher weitere intensive Gespräche statt. Doch nun scheint man vor dem Durchbruch zu stehen.
„Wir haben unser Ausgleichskonzept nach entsprechenden Vorbesprechungen bereits im März eingereicht und hoffen, dass keine größeren Probleme mehr auftauchen”, erklärt Forstbetriebsleiter Stefan Pratsch. Das Konzept diene dem Schutz und der Förderung seltener Schmetterlingsarten und erfolge auch künftig in enger fachlicher Abstimmung mit den dafür zuständigen Behörden, so Pratsch weiter. Genaue Details darüber, wie das eingereichte Konzept für die geforderten ökologischen Ausgleichsflächen aussieht, will der Forstbetriebsleiter allerdings noch nicht verraten. Er verweist auf noch ausstehende privatrechtliche Einigungen.
Staatsforsten wollen Anwohner mitnehmen
Doch jetzt könnte alles schnell gehen. Auch im Landratsamt ist man mittlerweile zuversichtlich, zeitnah die Genehmigung für die Wiederaufnahme des Betriebes im Steinbruch aussprechen zu können. „Das Konzept über die Ausgleichsflächen wurde eingereicht und wird derzeit abschließend geprüft. Es sind hier aber keine größeren Probleme zu erwarten“, erklärt Gerhard Brandl. Gibt das Landratsamt sein okay, wollen die Bayerischen Staatsforsten zunächst auf die Anwohner zugehen und sie über die weiteren Schritte informieren.
„Wir werden uns intensiv mit der Erfüllung der Auflagen und Bedingungen auseinandersetzen und die Bevölkerung vor Ort entsprechend informieren“, so Pratsch. Zudem werde man prüfen, ob es darüber hinaus im Interesse der Anlieger noch weitere Maßnahmen gebe, die sinnvoll seien, um die Störungen möglichst zu reduzieren. „Dazu müssen wir aber erst den Genehmigungsbescheid abwarten“, so Pratsch abschließend. Schon im Oktober 2013 waren die Staatsforsten den Kreuthern entgegengekommen und hatten ein Zwischenlager abgetragen, das zuvor einen beliebten Wanderweg blockiert hatte.
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