Kritik an Lanserhof reißt nicht ab

Die Bauarbeiten am Lanserhof sind weiter im vollen Gange. Sowohl Eigentümer Christian Harisch als auch Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl zeigen sich mit den Fortschritten zufrieden und glauben an eine Fertigstellung bis Herbst 2013. Doch wie sauber verläuft der Prozess? Kritiker betonen: Es wurde vieles nicht eingehalten, was im Vorfeld versprochen wurde. Harisch hält dagegen.

Im Herbst soll das Gesundheitshotel fertig sein. Viel Holz und vor allem viel Glas werden dominieren, das komplette Gebäude prägen. 21.000 Quadratmeter Platz wird der Lanserhof bieten – soviel wie vier Fußballfelder. Das eigentliche Herzstück dabei: der 5.000 Quadratmeter große Behandlungsbereich. Für Frühjahr 2014 ist die offizielle Eröffnung geplant.

Beeindruckende Ausmaße

Insgesamt 70 Zimmer sollen nach Abschluss der Arbeiten im kommenden Herbst zur Verfügung stehen. Soweit der Plan der Verantwortlichen. Bis dahin wartet aber noch einiges an Arbeit auf alle, die am Bau des Hotels beteiligt sind. Doch wie weit sind die Baumaßnahmen tatsächlich vorangeschritten? Wir wollten uns selbst ein Bild machen und waren vor Ort.

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Im Nachgang unseres Besuchs haben wir mit Investor Christian Harisch, Bürgermeister Sepp Hartl sowie Lanserhof-Kritikerin Gisela Hölscher – getrennt voneinander – gesprochen.

Vor Ort angekommen: die Größe des Baukörpers ist beeindruckend. Einige Baukräne ragen über den Rohbau hinaus. Trotz des Schnees läuft mittlerweile alles weiter. Vor zwei Wochen sah das anders aus. Doch aktuell sind rund 30 Arbeiter vor Ort. Bis Ende März soll der Rohbau stehen, dann geht es an die Fassaden.

Die Baustelle Lanserhof vor knapp zwei Wochen. Der Rohbau ist fast fertig

Bürgermeister Sepp Hartl zeigt sich mit dem Stand der Baumaßnahmen sehr zufrieden.

Sie sind voll im Plan, der Rohbau ist nahezu fertig. Ich denke, der Probebetrieb kann wie geplant im Herbst beginnen.

Auch bezüglich der Höhe und Größe des Gebäudekomplexes äußert der Bürgermeister keinerlei Bedenken: “Einmal fertig gestellt, wird der Lanserhof weniger auffallen als von vielen Kritkern befürchtet und sich gut in die vorhandene Landschaft einpassen.”

Viel versprochen – wenig gehalten?

Gerade den Punkt der “Unverträglichkeit des Baukörpers mit dem Landschaftsbild” wird dabei von den Gegnern des Gesundheitshotels immer noch angeführt. Bereits die erste Bebauung mit Golfplatz und dem Margarethenhof war vor etwa 20 Jahren gegen den Landschaftsschutz genehmigt worden. Kritiker befürchten nun, dass durch den Bau des Lanserhofs selbiger noch weiter vernachlässigt werden wird. Doch das ist nur einer der Punkte, der den Gegnern zu kurz kommt.

“Im Vorfeld des Baubeginns ist vieles angekündigt worden, was dann so nicht eingehalten wurde”, das sagt die Waakirchner Gemeinderätin Gisela Hölscher. In Hölschers Augen wurde bislang das Versprechen der Bauherren nach einer transparenten Informationspolitik ebenso wenig umgesetzt, wie die Absicht, verstärkt einheimische Betriebe mit den Baumaßnahmen zu beauftragen und die Arbeiter ganzjährig zu beschäftigen.

Die eingerichtete Webseite, die alle Bürger über den Stand der Bauarbeiten informieren sollte, wurde beispielsweise nach dem Bürgerentscheid eingestellt.

Ein Zeichen mangelnder Transparenz? Nicht in den Augen von Eigentümer Christian Harisch: “Derzeit gibt es nicht viel zu berichten, strittige Fragen sind geklärt.” Ein Modell auf der Homepage zeige, wie der Lanserhof mal aussehen wird. Jetzt, so der Tiroler Unternehmer, gelte es, alle Kräfte in die Realisierung zu stecken.

Wie stark profitieren die Einheimischen?

Ein Versprechen der Macher war es, dass verstärkt einheimische Betriebe vom Bau des Lanserhofs profitieren sollen. “Mich würde nun interessieren, wie viele heimische Unternehmen tatsächlich an den Baumaßnahmen beteiligt sind und ob die Verantwortlichen das auch mit konkreten Zahlen belegen können”, so Hölscher kritisch.

Bürgermeister Hartl betonte unterdessen, dass die Investoren ihr Wort gehalten haben und zahlreiche Betriebe aus dem Tegernseer Tal und Umgebung für die Baumaßnahmen herangezogen haben. Konkrete Zahlen wollte er aber nicht nennen.

So soll der Lanserhof Tegernsee einmal aussehen / Quelle: www.lanserhof.com

Auch Eigentümer Christian Harisch versichert, dass bereits jetzt – wo immer es möglich ist – Unternehmen aus der Region in die Bauarbeiten mit eingebunden werden. Laut Harisch schlägt die “Stunde der Regionalität” aber vor allem nach der Fertigstellung des Projekts.

Wir suchen bereits jetzt fieberhaft nach Personal für den Hotelbetrieb. Derzeit sind rund 125 Stellen offen.

Interessenten rät Harisch sich bereits jetzt zu melden und für einen der offenen Arbeitsplätze zu bewerben. Leute aus der Region würde man bevorzugt behandeln. Und der Tiroler Hotelier ergänzt: “Darüber hinaus kommen dann auch einheimische Handwerker weiterhin verstärkt zum Zug.”

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