Haslberger rückt Höß auf den Pelz

Schlag auf Schlag geht es weiter: Nachdem sich Franz-Josef Haslberger den Bauer in der Au und die Söllbachklause gesichert hat, ist mit der Niederstub’n nun ein weiteres Wiesseer Grundstück in seinen Besitz übergegangen.

Was aus dem Traditionsbetrieb wird, ob er am Ende auch leersteht, ist derzeit unklar. Derweil tut sich die Frage auf: Steckt hinter Haselbergers Käufen eine Strategie?

Der Besitz wächst: Seit kurzem zählt auch die Wiesseer Niederstub'n zu Haslbergers Immobilien.
Der Besitz wächst: Seit kurzem zählt auch die Wiesseer Niederstub’n zu Haslbergers Immobilien.

Nach dem Bauer in der Au und der Söllbachklause ist nun auch das Wiesseer Gasthaus Niederstub‘n im Besitz des Baustoffunternehmers Franz Josef Haslberger. Dies bestätigte der Tegernseer Hans Geier, der für seine Tante Luise Nieder (88) den Kaufvertrag mit Haslberger aushandelte:

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Das Wohn- und Geschäftshaus am Lindenplatz in Bad Wiessee ist im Mai an Herrn Haslberger verkauft und notariell verbrieft worden.

Was Haslberger damit vorhabe, weiß Geier allerdings nicht. Ironie der Geschichte: Mit dem Erwerb des Nieder-Hauses ist Haslberger fast schon Nachbar vom Wiesseer Bürgermeister Peter Höß in seinem Dienstgebäude.

Was wird aus der Gaststätte?

Das geschichtsträchtige Anwesen, das bis zum Jahr 1935 als Wiesseer Schulhaus diente, ist seit den 50er-Jahren vor allem als das Haus mit den Niederstub’n bekannt. Vor vier Jahren übernahm Patrick Brandmayer als Wirt und Pächter den Betrieb. Gekündigt wurde ihm allerdings schon im vergangenen Jahr, als klar wurde, dass die Eigentümerin das Haus aus Altergründen verkaufen will.

Damals wie heute hat sich am Termin offenbar nichts geändert. Ende des Jahres ist Ultimo für die Niederstub’n. Haslberger sei zwar ein paar Mal bei ihm auch zum Essen gewesen, so der junge Wirt auf Nachfrage, aber von einer möglichen Pachtverlängerung über 2014 hinaus habe er vom neuen Besitzer noch nichts gehört. Auch habe er Haslberger wegen einer Pacht des Gasthofs Bauer in der Au gefragt, doch der Unternehmer soll sich nicht dazu geäußert haben.

Pläne des Freisingers offen

Überrascht vom Verkauf des historischen Hauses an Franz Josef Haslberger wurde Bürgermeister Peter Höß. „Ich bin zwar nicht ganz unvorbereitet, die Gerüchte gab es ja schon“, meinte Höß nach einer längeren Pause, als ihm die Tegernseer Stimme die Nachricht überbrachte. Trotzdem stellt der Rathauschef klar:

Ich möchte ganz bewusst den Ball flachhalten und versuchen, zu einem Konsens mit Herrn Haslberger zu kommen.

Vielleicht könne Patrick Brandmayer, dessen Kochkünste Höß offenbar schätzt, entweder in den Niederstub’n oder im Bauer in der Au als Wirt weitermachen, hofft Höß, es gebe immer ein Kommen und Gehen.

raeumungsverkauf

Brandmayers Nachbarin Monique Puymann schließt bereits am 30. Juni die Pforte. „Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe und Anwesenverkauf“ künden die Plakate an den Schaufenstern ihres Antik Aktuell Geschäfts. Sie hat vor gut drei Jahren den Laden an der Sanktjohanserstraße übernommen und sei deswegen auch nach Wiessee gezogen, beklagt die Geschäftsfrau.

Bleibt die Frage, was hat der Freisinger Unternehmer mit den ganzen Immobilien vor, die er in Bad Wiessee und Waakirchen in letzter Zeit zusammengekauft hat? Warum erwirbt er Ausflugslokale, wenn er sie dann leerstehen lässt? Und, steckt hinter all dem eine Strategie, etwa um sich gegenüber der Gemeinde eine gute Verhandlungsposition bei seinem Prestigeprojekt – dem Aufbau eines 61 Meter langen historischen Hofes im Außenbereich – zu verschaffen?

Fragen über Fragen, die Haslberger nach wie vor unbeantwortet lässt.

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