Haslberger schließt in Wiessee Einheimische aus

Vor Weihnachten bekamen wir Post vom Anwalt des Millionärs Franz Josef Haslberger. Statt uns zu einem Hellen auf seine schicke neue Saurüsselalm einzuladen, hagelte es über 30 Hausverbote. Alle Mitarbeitenden sind von dieser Ausgrenzung betroffen – ob Buchhaltung, Vertrieb oder auch Webdesign.

Ab hier ist Schluss – die öffentliche Saurüsselalm ist “Sperrgebiet” für alle TS-Mitarbeiter

Dem 69-jährigen Unternehmer Franz Josef Haslberger aus Freising gehört die Saurüsselalm in Bad Wiessee auf 900 Höhenmeter. Mit viel Unterstützung durch den neuen Bürgermeister Robert Kühn konnte er im absoluten Außenbereich eine Luxusschänke errichten. Zur Freude vieler Ausflügler. Wir waren die Ersten, die darüber berichteten. Positiv und nett, wie wir finden. Das überraschte scheinbar und missfiel Haslberger. Er schlug mit großer Wucht und seinem Anwalt zu.

Wenn Einheimische ausgeschlossen werden

Die LS hat über 30 Mitarbeitende. Buchhalterinnen, Raumpflegerinnen, Vertriebler und eben auch Journalisten. All diese Kolleginnen und Kollegen dürfen seit Dezember nicht in der Saurüsselalm einkehren. So hat der Millionen-Unternehmer (Hasit) mit einem Handstreich über 30 Menschen direkt, und deren Freunde und Familien indirekt, diskriminiert und damit sein Hausrecht ins Bodenlose pervertiert. Auch das von ihm umfriedete Gebiet – samt Wanderwegen – ist für diese Menschen tabu.

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Haslberger hat in den letzten Jahren unter den müden Augen der Behörden kilometerlange Holzzäune im absoluten Außenbereich verlegen und Wanderwege pflastern lassen. Der Beton-Unternehmer scheint die Öffentlichkeit nicht zu mögen. Das mag daran liegen, dass seit Jahren über ihn und seine Methoden in Bad Wiessee berichtet wird. Der passionierte Jäger besitzt gigantische Waldflächen zwischen Kreuth und Marienstein und eben auch Almen. Eine dieser Almen – auf der anderen Seite des Söllbachtals – hat er als sogenannte Saurüsselalm ausbauen lassen und lässt diese seit Ende des Jahres von Koch und Caterer Martin Frühauf betreiben.

Der Versuch, mit Geld die freie Presse einzuschüchtern

Die Vorgehensweise Haslbergers war und ist Bestandteil von viel öffentlicher Kritik. Die Eröffnung der Saurüsselalm griffen dann auch andere Medien wie der Bayerische Rundfunk, die Süddeutsche Zeitung und der Merkur auf – und zwar nicht ganz ohne Seltsamkeiten.

Doch die verhängten Hausverbote und das Fotografierverbot im Zusammenhang mit Haslbergers neuestem Etablissement haben eine neue Qualität. Wie manch andere erfolgreiche und privilegierte Menschen scheint es, als glaube der Unternehmer, mit Geld könne er sein eigenes Reich schaffen, die freie Presse einschüchtern und Menschen ausgrenzen. Wir finden daher:

In einem deutschen Landkreis dürfen Menschen nicht aufgrund ihrer Firmenzugehörigkeit diskriminiert und ausgegrenzt werden.

Da wäre ja auch noch die Freiheit der Presse. Das Projekt Saurüsselalm ist kontrovers und umstritten. Das Restaurant steht im absoluten Außenbereich und wird jetzt schon als Event-Ort breit vermarktet. Schließlich darf der Pächter dort oben mehr als ein Dutzend Veranstaltungen wie Hochzeiten pro Jahr abhalten. Shuttle-Busse sollen Besucher auf die Alm und zurückbringen. Das schütze die Natur, so die Gemeinde.

Haslberger und sein Pächter können in dem Zusammenhang kritische Presse nicht gebrauchen. Lustige, beklatschende Instagram-Posts von Influencern sind geschäftsfördernder als nervige Nachfragen zu Baurecht und weitere Artikel in den Medien zu Umfang von gutbezahlten Feierlichkeiten. Mit seinem Manöver schließt Haslberger bewusst und vorsätzlich die kritische Presse aus, will sie augenscheinlich damit einschüchtern.

Aber nur wenn die Presse auch Zugang zu solchen öffentlichen Einrichtungen hat, kann sie die Bürger offen und unabhängig über diese Projekte informieren. Haslberger, als Millionär für alle Prozess-Schlachten bestens gewappnet, will die “kleine” Tegernseer Stimme ausschalten. Wer das zulässt, liebäugelt mit Gängelei von Pressefreiheit und bewegt sich damit abseits demokratischer Grundrechte.

Wir wehren uns mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft

  • gegen Ausgrenzung von unschuldigen Talbewohnern
  • gegen Arbeitsplatz-Diskriminierung
  • gegen Willkür von Mega-Reichen gegen kleine Betriebe im Tal
  • und gegen Einschränkungen der Pressefreiheit.

Wir sagen:

Heute schließt Franz Josef Haslberger 31 Mitarbeiter mit ihren Familien aus, viele davon Einheimische aus dem Tegernseer Tal. Morgen sind es dann andere Gruppen, die ihm missliebig sind. Und die draußen bleiben müssen.

Der Anwalt von Franz Josef Haslberger hat auf eine Bitte um Stellungnahme bisher nicht reagiert.

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