Haslbergers Tiefgarage entsteht

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Lange tat sich nichts am Wiesseer Ausflugslokal Bauer in der Au. Es liegt auch immer noch verwaist da. Doch nun lassen ein Kran und Baumaschinen gleich nebenan die Hoffnung keimen, mit der Fertigstellung der seit Langem genehmigten Tiefgarage könnte auch irgendwann wieder eine Bewirtung hoch über dem Kurort möglich werden. Dies hofft jedenfalls Bürgermeister Peter Höß.

Ich gehe davon aus, dass dort oben eine Gastronomie in Zukunft zur Verfügung steht. In welcher Form auch immer. Denn warum sonst sollte Franz Josef Haslberger die Tiefgarage weiterbauen. Denn die kann er auf alle Fälle gebrauchen. So oder so.

Seit Tagen nun wird mit schwerem Gerät und einem Kran das Loch im Berg für die Tiefgarage erheblich erweitert. Es grenzt inzwischen an die Berggaststätte an. Die Grube lässt allmählich die Dimensionen erahnen, die für sieben Autos, eine Hackschnitzelheizung und mehr Lagerräume für die Gastronomie geplant sind.

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Kein Gaststättenbetrieb, doch die Baugenehmigung bleibt bestehen

Bewilligt hatte die Gemeinde Bad Wiessee die unterirdischen Stellplätze bereits 2008. Damals lautete der Bauantrag des Freisinger Baustoffunternehmers Franz Josef Haslberger, er brauche eine Tiefgarage für die Mitarbeiter-Autos des Gasthofes. Dieser Grund ist zumindest nach der Schließung des Bauer in der Au zum 31. Oktober 2013 vorerst weggefallen. Pächter Peter Hubert hatte gekündigt. Er gab an, dass er sich wieder mehr auf das Bräustüberl, seinen Feichtner Hof und das Weinhaus Moschner konzentrieren wolle.

Wozu also noch diese Tiefgarage? „Es handelt sich beim Bauer in der Au baurechtlich gesehen nach wie vor um einen genehmigten Gaststättenbetrieb“, erklärt Martin Pemler vom Landratsamt auf Anfrage, „diese Genehmigung erlischt nicht durch den Umstand, dass die Gaststätte mangels Pächter derzeit nicht betrieben wird. Insofern sind die Genehmigungsvoraussetzungen für die Tiefgarage nicht entfallen.“

haslberger bauer in der au tiefgarage

Denn mit dem Bauer in der Au hat Haslberger Großes vor. Er will den 1971 abgebrannten 61 Meter langen Einfirsthof wieder aufbauen. Doch die Gemeinde Bad Wiessee und das Landratsamt Miesbach lehnten die Pläne für den Mammut-Hof ab. Sie befürchten dort oben einen unverhältnismäßigen Partybetrieb mit entsprechendem Rummel.

Auch das Amt für Landwirtschaft ließ sich nicht davon überzeugen, dass dem Hof das Privileg der Landwirtschaft zusteht. Da half auch Haslbergers Wirtschaftlichkeitsberechnung nichts. Jetzt liegt der Fall Bauer in der Au beim Münchner Verwaltungsgericht, da der Unternehmer im Juni dort Klage einreichte. Ende des Jahres soll Haslbergers Einspruch dann von der 9. Kammer terminiert werden. Dies bedeutet, dass das Verfahren mit dem Aktenzeichen M9K 14.1125 frühestens Anfang kommenden Jahres verhandelt werden dürfte.

Bis zur Entscheidung, davon geht man in Wiessee aus, werde Haslberger seinen Bauern in der Au nicht wieder öffnen. Der Eigentümer habe Bürgermeister Höß bereits in früheren Gesprächen deutlich gemacht, dass er als Bauherr vor weiteren Investitionen Klarheit brauche. „Haslberger hat argumentiert“, so Bürgermeister Höß, „solange die Entscheidung offen ist, ob er seinen Einfirsthof bauen darf oder nicht, solange wird er nicht in den bestehenden Bauer in der Au investieren.“

Verkehr geht über das Söllbachtal

Zwar existiert für das bestehende Gebäude eine Genehmigung zur Verlängerung um vier Meter. Doch davon machte Haslberger bislang keinen Gebrauch. Dafür entsteht jetzt zunächst einmal die Tiefgarage mit einer geänderten Zufahrt. Dafür hatte der Gemeinderat im Juli vergangenen Jahres seine Zustimmung erteilt. „Mit dem Kreisbaumeister ist einvernehmlich vereinbart worden“, so Höß, „dass die Tiefgaragenzufahrt aus dem Söllbachtal erfolgen soll.“

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Dies ist nach Ansicht des Kreisbaumeisters optimaler. Diesem Vorschlag stimmte Herr Halsberger dann auch zu.“ Der Wiesseer Bürgermeister sieht diese Arbeiten jetzt an der Tiefgarage „eher positiv. Wir müssen uns immer so verhalten, dass man aufeinander zugehen und miteinander reden kann. Natürlich aber müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen befolgt werden.“

Auf die Frage, ob der Gemeinderat im Juli vergangenen Jahres auch seine Zustimmung zur Zufahrt vom Söllbachtal aus gegeben hätte, wenn der Bauer in der Au schon geschlossen gewesen wäre, antwortete Höß: „Dies könnte ich heute so nicht mehr beantworten.“ Als einzige stimmte damals Klaudia Martini (SPD) gegen die geänderten Tiefgaragenpläne: „Das sind teure Bediensteten-Parkplätze.“

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