Hausbau-Finanzierung: Wie Sie Ihr Haus richtig finanzieren

Steht der Erwerb einer Wohnimmobilie im Raum, erfordert dies in aller Regel, einen Kredit aufzunehmen. Um am Ende nicht zu viel Geld zu bezahlen, ist es ratsam, die Art der Finanzierung bereits zu Beginn der Projektierung auf den Prüfstand zu stellen. Dieser Artikel beleuchtet überblicksmäßig, worauf es bei der Hausbau-Finanzierung ankommt, damit sie am Ende lukrativ ist.

Eigenkapitallose Finanzierung birgt sehr hohes wirtschaftliches Risiko

Die Kalkulation der richtigen Finanzierungssumme ist entscheidend, um nicht später in die Verlegenheit zu kommen, eine Nachfinanzierung anstreben zu müssen. Wer genug auf der hohen Kante hat, denkt dabei möglicherweise ebenso über eine Zahlungsmethode nach, bei der das Haus mit all seinen Kosten auf einen Schlag beglichen wird. In diesem Fall ist zwar kein Darlehen nötig, jedoch ist das Risiko, sich dabei zu verkalkulieren, immens und eine solche Entscheidung alles andere als clever.

Wer ein Fertighaus bauen möchte, ist vielmehr gut damit beraten, die aus Barvermögen zu leistende Summe auf ein Fünftel zu kalkulieren. Das Barvermögen kann dabei auch aus einem Bausparvertrag oder einem anderen Bankguthaben resultieren. Für die weiteren vier Fünftel empfiehlt es sich, ein Darlehen mit attraktiven Zinskonditionen und angemessenen Raten aufzunehmen.

Realistische Einschätzung zur Erbringung von Eigenleistung

Handwerklich begabte Bauherren, die sich räumlich vergrößern möchten und dazu den Bau eines Eigenheims wie den einer Stadtvilla in Betracht ziehen, können durch das Einbringen von Eigenleistung Kosten sparen. Hierbei sollte man sich jedoch im Vorfeld absolut im Klaren darüber sein, welcher Umfang an Eigenleistung realistisch ist und mit dem Alltag vereinbart werden kann.

Stellt man während der laufenden Bauphase fest, dass man die Eigenleistung nicht schafft, weil man sich überschätzt oder zu wenig Zeit dafür hat, kann eine Nachbeauftragung von Handwerksbetrieben empfindlich ins Geld gehen und die gesamte Finanzierung zum Wanken bringen.

Erwerbsnebenkosten in die Finanzierung einbeziehen

Die Nebenkosten beim Bau eines Hauses schlagen mit rund 10 bis 20 % der Investitionssumme zu Buche. Daher gilt es, die finanziellen Aufwendungen für

  • den Bodengutachter
  • den Notar
  • die Grundstückserschließung und
  • die Grunderwerbsteuer

sowie weitere Nebenkosten in die Darlehenssumme einzubeziehen.

Bei der Zinsberechnung nicht verkalkulieren

Viele Häuslebauer machen den Fehler, die Zinsen ausschließlich mit dem Nominalzins zu berechnen und die Kalkulation des Eigenheims auf diese Berechnung zu stützen. Tatsächlich kommt es jedoch darauf an, wie hoch der effektive Jahreszins ausfällt. In diesem sind die zusätzlich anfallenden Bearbeitungsnebenkosten enthalten. Der Nominalzins hingegen bezieht sich lediglich auf den netto aufzunehmenden Darlehensbetrag.

Bereitstellungszinsen bei etappenweisem Abruf der Kreditsumme

Ist das Darlehen auszahlungsreif, wird es jedoch nicht sofort komplett ausgezahlt, können seitens der finanzierenden Bank Bereitstellungszinsen erhoben werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn beide Zeitpunkte sehr weit auseinanderliegen. Im Bauwesen ist es nicht unüblich, die Darlehenssumme Stück für Stück statt als Einmalzahlung abzurufen. Die dafür möglicherweise zu vergütenden Bereitstellungszinsen sollten in der Darlehenssumme enthalten sein.

Fazit

Bei der Hausbau-Finanzierung ist es unverzichtbar, realistisch zu kalkulieren und mögliche Eventualitäten wie eine Verringerung der Eigenleistung einzubeziehen. Gut beraten ist, wer sich für die perfekte Finanzierung eine Checkliste anfertigt und diese als Leitfaden für die anstehenden Bankgespräche nutzt. Eine höhere Budgetierung kann wirtschaftlich sinnvoller sein, als nicht kalkulierte Kosten aufbringen zu müssen.

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