Hebt Wiessee das Radlverbot auf?

Ein Urlauber beschwert sich über rücksichtslose Radl-Fahrer an der Wiesseer Seepromenade. Trotz bereits bestehendem Fahrverbot fühlt er sich von der Gemeinde im Stich gelassen. Wiessees Bürgermeister Peter Höß dagegen hat sogar ganz andere Überlegungen.

An der Wiesseer Seepromenade gilt ein Radfahrverbot – eigentlich…

Urlauber Wilhelm Ammon aus Fürth beschwerte sich in einem Schreiben bei der Wiesseer Gemeinde über rücksichtslose Radl-Fahrer. Er weiß, dass im Kernbereich der Seepromenade das Radfahren verboten ist. „Aber das interessiert offenbar niemanden“, so der 76-Jährige gegenüber dem Merkur. Mit seiner Frau verbrachte er die Pfingstferien im Tal und nutzte das schöne Wetter der vergangenen Tage für Spaziergänge.

Er ärgere sich, dass er immer wieder feststellen musste, dass Radlfahrer zum Teil in großen Gruppen auf verbotenen Wegen fahren – was in seinen Augen eine Belästigung der Fußgänger darstellt. „Es ist eine Katastrophe, wie die da angerast kommen“, so Ammon weiter. Doch beschweren dürfe man sich nicht, „da wird man noch angeraunzt.“

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„Gäste werden geschröpft“

Das Problem sieht er unter anderem darin, dass weder Gemeindevertreter noch Polizei solchen Radlfahrern Einhalt gebieten und Fußgänger damit schützen. Umso größer war sein Ärger, als er nach dem Spaziergang nahe des Hotel Lederer zu seinem Auto zurückkehrte. Ammon hatte für vier Stunden Parkzeit bezahlt, diese jedoch um zwanzig Minuten überschritten – und prompt einen Strafzettel kassiert. In einem Schreiben an die Gemeinde macht er seinem Ärger Luft:

Statt sich um die Gäste zu kümmern und ihnen Sicherheit zu bieten, werden die geschröpft. Das ist nicht sehr freundlich.

Bürgermeister Peter Höß hat Verständnis für den Ärger. „Es gibt immer wieder mal Beschwerden wegen des nicht beachteten Radfahr-Verbots“, so der Rathauschef gegenüber dem Merkur. Eine Kontrolle sei allerdings nicht praktikabel. Die Gemeinde hat sich daher eine andere Strategie überlegt – sie will das Verbot komplett aufheben. „Die Wege sind doch breit genug“, so Höß. Das habe auch eine Verkehrsschau der Polizei ergeben.

„Es ist halt Rücksicht gefragt“, erklärt der Bürgermeister. Seiner Erfahrung nach lösen Verbotsschilder eher Konflikte aus, statt sie zu vermeiden. „Da gibt ein Wort das andere und der Gast hat eine schlechte Erinnerung.“ Details zum künftigen Konzept an der Seepromenade wolle er kommende Woche bekanntgeben.

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