Heilige Maria – oder Mariä?

Arbeitnehmer dürfen sich morgen auf einen freien Tag freuen: Es wird „Maria Himmelfahrt“ gefeiert. Doch während die einen ausschlafen können, müssen andere ihrem Job nachgehen. Warum das so ist, und welche Schreibweise nun richtig ist, lesen Sie hier.

Auch Kinder gehen zum Marienfest in Tracht. /Quelle: Nähstube Mahler

Heißt es Maria oder Mariä Himmelfahrt? Nicht nur die Schreibweise spaltet Bayern, sondern auch die gesetzliche Regelung in Bezug auf das bedeutendste Fest der römisch-katholischen Kirche. Zunächst zur Schreibweise: Es ist beides richtig. Das “ä” in “Mariä” steht für den lateinischen Genitiv von Maria. Assumptio Beatae Mariae Virginis – die Aufnahme der seligen Jungfrau Maria.

1704 der 2056 Gemeinden im Freistaat dürfen am morgigen Mittwoch die Arbeit ruhen lassen und der Himmelfahrt von Maria, der Mutter von Jesu, gedenken. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, ist der 15. August in einer Gemeinde dann ein gesetzlicher Feiertag, wenn dort mehr katholische als evangelische Einwohner ihren Hauptwohnsitz haben.

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Hoffnung und Verehrung

Aus diesem Grund trifft die gesetzliche Feiertagsregelung hauptsächlich die katholischen Kommunen in Ober- und Niederbayern. Für die meisten Gemeinden in Ober- und Mittelfranken gilt diese Regelung nicht. Die Mutter Jesu hat für Katholiken einen hohen Stellenwert. Der 15. August soll daran erinnern, dass auch sie heilig ist und verehrt wird.

Wer katholisch ist und in einer evangelischen Kommune arbeitet, kann deshalb in Absprache mit dem Arbeitgeber der Arbeit fernbleiben. So legt es das Bayerische Feiertagsgesetz fest. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die ebenfalls in Artikel 4 geregelt sind. Das Gedenken an die Himmelfahrt von Maria soll zudem Hoffnung machen – auf ein Leben im jenseitigen Paradies.

Die Kräuterweihe gehört dazu

Seit dem 6. Jahrhundert wird dieser Tag gefeiert, wobei das Fest in Deutschland erst im Jahr 813 eingeführt wurde. Der Kirchgang in Festtagskleidung gehört morgen genauso zur Verehrung der Mutter Jesu wie die bunten Kräuterbuschen, die gesegnet werden. Die Kräuterweihe gibt es seit dem 10. Jahrhundert: Man erzählte sich, das Grab von Maria habe nach Kräutern gerochen. Die Zahl der Kräuter schwankt je nach Region zwischen 7 und 99.

Während also in den bayerischen Großstädten München, Augsburg, Würzburg, Regensburg und Ingolstadt morgen ausgeschlafen werden kann, wird in den mittelfränkischen Großstädten Nürnberg, Fürth und Erlangen gearbeitet. Das heißt, dort sind auch die Geschäfte geöffnet. Hier eine Übersicht, in welchen bayerischen Kommunen das Fest „Mariä Himmelfahrt“ ein gesetzlicher Feiertag ist.

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