Heiz-Dilemma: Droht nach dem Spar-Winter der Schimmel-Winter?

Die Energiekrise und steigende Preise für Öl und Gas haben im vergangenen Winter vielen Menschen Sorgen bereitet. Auch rund um den Tegernsee wurde deshalb fleißig gespart. In zahlreichen Häusern und Wohnungen wurden die Thermostate herunterreguliert. Nun warnen einige Experten davor, dass das Sparen beim Heizen an anderer Stelle hohe Kosten verursachen könnte – nämlich für die Schimmelbeseitigung.



Prüfung auf Befall kann sinnvoll sein


Im letzten Winter wurde häufig zum Sparen geraten, wenn es ums Heizen ging, auch von politischer Seite. Aus Angst vor hohen Abrechnungen haben die meisten Menschen den Ratschlag befolgt. In vielen Haushalten war es deshalb ein paar Grad kühler als normalerweise während der Heizperiode.
Einige Schimmelexperten warnen jedoch davor, dass dies die Ansiedlung von Schimmel begünstigt haben kann. Wo er bislang unbemerkt geblieben ist, könne er sich in diesem Winter weiter ausbreiten.


Und das kann ernste Folgen haben. Schimmel an Wänden und Decken ist nämlich nicht nur unschön, sondern kann die Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen.


Ob das sparsame Heizen tatsächlich zu einem vermehrten Schimmelaufkommen in Privathaushalten geführt hat, ist noch unklar. Das liegt auch daran, dass Schimmel häufig zunächst an verdeckten Stellen, etwa hinter Möbelstücken oder unter Tapeten, auftritt und somit lange unbemerkt bleiben kann.
Im Verdachtsfall kann ein Schimmeltest erste hilfreiche Erkenntnisse liefern. Mit entsprechenden Test-Kits können sowohl Oberflächen in Gebäuden auf Befall als auch die Raumluft auf Schimmelsporenbelastung getestet werden. Dabei kann auch die Art des Schimmels bestimmt werden.
Ob und wie aufwendig ein Befall durch Experten beseitigt werden muss, hängt von den Ursachen und dem Ausmaß des Schimmelbefalls ab. Wer selbst gegen Schimmel vorgehen möchte, sollte in jedem Fall geeignete Schutzmaßnahmen nutzen, denn insbesondere bei der Durchführung von Beseitigungsmaßnahmen kann es zu einer erhöhten Sporenbelastung kommen.


Generell gilt schnelles Erkennen und Handeln bei Schimmel als wichtig. Je eher ein Befall erkannt wird, desto leichter lässt er sich im Regelfall eindämmen und beseitigen.


Schimmel auch bei sparsamem Heizen vermeidbar


Niedrigere Raumtemperaturen können die Entstehung von Schimmel begünstigen. Das muss jedoch nicht so sein. Wer ein paar einfache Regeln befolgt, kann das Thermostat herunterdrehen und muss dennoch keinen Befall befürchten. Weniger als 18 Grad in Aufenthaltsräumen und 16 Grad in wenig genutzten Räumen sollten es dabei nicht sein. Außerdem sollte die Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig gehalten werden. Sie steigt beispielsweise durch das Wäschetrocknen in der Wohnung, beim Duschen oder Kochen, aber auch durch die Atmung. Stoßlüften nach Bedarf und regelmäßig zwischendurch hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit zu senken.


Besonders anfällig für Schimmelbefall sind Räume wie Küche oder Bad, in denen die Luftfeuchtigkeit oft hoch ist. Aber auch Schlafräume sind häufig betroffen. Hier sollte besonders auf das richtige Verhalten beim Heizen und Lüften geachtet werden. Vermehrt betroffen sind zudem Außenwände, da dort die größten Temperaturdifferenzen auftreten. Anstriche mit Silikatfarbe können an anfälligen Stellen der Schimmelbildung entgegenwirken. Tapeten hingegen bieten Schimmel zusätzlichen Nährboden.


Experten weisen allerdings darauf hin, dass es verschiedene Ursachen für einen Schimmelbefall geben kann. Auch bauliche Mängel oder Defekte können ursächlich sein. Sachverständige Schimmelexperten zurate zu ziehen, ist deshalb im Zweifelsfall empfehlenswert.


Das gilt insbesondere im Mietverhältnis, wo Schimmel, sofern er nicht selbst verschuldet ist, ein Mietminderungsgrund sein kann.

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