Helm, Schutzanzug und Atemmaske. So stellt man sich einen typischen Feuerwehrmann vor. Doch nicht nur die Standardausrüstung, sondern auch spezielle Gerätschaften kommen talweit immer wieder zum Einsatz.
Neben den typischen Löschfahrzeugen weist der Fuhrpark der Feuerwehren rund um den Tegernsee auch noch ganz andere Einsatzfahrzeuge auf. Sollten besondere Gerätschaften fehlen, wird ausgeholfen und sich gegenseitig unterstützt.
Auffangbecken, CSA und Eisenbahnfahrzeug
So hat fast jede Feuerwehr neben der Standardausrüstung ihr gewisses Extra zu bieten. Die Freiwillige Feuerwehr Gmund kann mit einem mobilen Auffangbecken in besonderen Einsatzfällen helfen. „Mit unserem rund zwölf Kubikmeter großen Becken können wir kontaminiertes Wasser abfangen“, erklärt Johann Haslauer, 1. Kommandant. Weiterhin dient es als Löschwasserspeicher, falls bei Großbränden das natürlich vorhandene Wasser mal nicht ausreicht.
Sollten im Tal Unfälle mit gefährlichen Chemikalien passieren, dann ist die Freiwillige Feuerwehr Tegernsee an Ort und Stelle. Denn sie haben als einzige Einheit besondere Schutzkleidung, sogenannte Chemikalienschutzanzüge (CSA). Michael Haller, 1. Kommandant erklärt:
Bei Unfällen mit Chlorgas werden wir beispielsweise gerufen. Dann kommen diese Spezialanzüge zum Einsatz.
Auch, wenn es um technische Hilfeleistung geht, können die Tegernseer mit speziellen Gerätschaften, wie schweren Spreizern oder Plasmaschneidern aushelfen. „Verliehen werden Ausrüstungsgegenstände allerdings generell nicht“, erklärt Haller.
Bei Bedarf rücken die jeweiligen Feuerwehren zur Unfallstelle aus und unterstützen die örtliche Feuerwehr. Das liege vor allem daran, dass man für spezielle Gerätschaften eine besondere Ausbildung braucht, so Haller weiter.
Das Mehrzweckboot als Alleinstellungsmerkmal
Zum Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Tegernsee gehört auch das einzige Mehrzweckboot des Katastrophenschutzes am Tegernsee. Das Boot mit dem Namen „Florian Tegernsee 99/1“ ist immer dann im Einsatz, wenn es zu einem Schiffsbrand oder einem Bootshüttenbrand kommt. Außerdem verfügen die Tegernseer über ein weiteres Spezialfahrzeug: Ein Eisenbahnrettungsfahrzeug, das bei Einsätzen in Gleisnähe und auf den Schienen helfen soll.
„Da unser Einsatzbereich hierfür bis nach Bayrischzell reicht, hatten wir in diesem Jahr auch schon drei bis vier Einsätze“, erklärt Haller weiter. Im Landkreis gibt es von diesen Schienenrettungsfahrzeugen lediglich zwei. Das andere gehört zum Fuhrpark der Marktgemeinde Holzkirchen.
Neben der Grundausstattung verfügt die Freiwillige Feuerwehr Rottach-Egern über mehrere Wärmebildkameras, die beispielsweise bei einer Personensuche zum Einsatz kommen. „Außerdem helfen wir mit unserer Drehleiter bei den Feuerwehren in Kreuth und Bad Wiessee aus“, berichtet Tobias Maurer, 2. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rottach-Egern. Das Fahrzeug mit einer ausfahrbaren Drehleiter dient als alternativen Rettungsweg bei Einsätzen und zum Ausleuchten von Unfallflächen.
Jugendfeuerwehr: Gute Nachrichten
Mit dem Nachwuchs sind alle befragten Kommandanten durchaus zufrieden. Haslauer berichtet erfreut: „Wir haben derzeit rund 14 Jugendliche im Team. Dieses Jahr sind fünf neue Anwärter hinzugekommen.“ Auch der Tegernseer Kommandant zeigt sich durchaus zufrieden. „Wir durften dieses Jahr insgesamt neun Jugendliche begrüßen, darunter sogar drei Mädchen.“
Tobias Maurer bestätigt den positiven Trend und ist optimistisch. Die Freiwillige Feuerwehr Rottach-Egern ist in den vergangenen zwei Jahren stark gewachsen. Laut Maurer sind pro Jahr durchschnittlich drei Jugendliche hinzugekommen.
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