Einzig die Gymnasiasten könnten als Unbeteiligte etwas von den geplanten Baumaßnahmen mitbekommen. Denn in ihrem Innenhof vor dem Glasbau könnte demnächst ein Bautrupp anrücken. Die Herzogin will dort laut Bauamtsleiterin Bettina Koch ein Carport mit Flachdach für zwei Fahrzeuge und eine Anlage für Mülltonnen errichten lassen.
Die Anlage habe eine Größe von 15,45 auf 6,30 Metern. Der Haken jedoch ist, dass nach der Gestaltungssatzung freistehende Garagen nur mit einem Walmdach und einer Dachneigung bis zu 25 Grad zulässig sind. Die Herzogin begründe die Abweichung damit, dass bereits – in Abstimmung mit dem Landratsamt als Grundstückseigentümer des Gymnasiums und dem Landesamt für Denkmalpflege – ein Flachdach gewählt worden sei, „um den Baukörper möglichst niedrig zu halten“. Doch nach Thomas Mandls (SPD) Meinung sollte der Platz freigehalten werden, „denn schöner werde er dadurch nicht“. Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) dagegen meinte, Autos und Mülltonnen seien bereits vorhanden. Daher wäre doch ein „Mülltonnenhäuschen schöner“, meinte Andrea Köstler (SPD) zu ihrem Partei- und Tischnachbarn Mandl.
Der Innenhof werde jetzt nicht mehr vom Gymnasium genutzt, so Hagn, einst hätten dort mal Schulfeste stattgefunden. Mit Mandls Gegenstimme erteilt der Bauausschuss das gemeindliche Einvernehmen und lässt eine Abweichung der Gestaltungssatzung zu.
Brauerei erweitert Verwaltung
Auch wenn beim zweiten Antrag auf Baugenehmigung Herzogin Anna nicht persönlich als Antragstellerin auftrat, so war es ihr Brauhaus Tegernsee, das gegenüber den Silos Veränderungen plant. Im zweiten Obergeschoss sollen der Ausbau und die teilweise Umnutzung bestehender Räumlichkeiten erfolgen. Konkret ging es um die Vergrößerung der Brauereiverwaltung.
Zudem soll eine Teilfläche, die in der Vergangenheit vom Gymnasium genutzt wurde, in Büroflächen umgewandelt werden. Äußerlich würde sich am Gebäude nichts verändern, meinte Koch. Auch die Stellplätze seien geprüft und als ausreichend festgestellt worden. Dennoch soll das Landratsamt im Beschlussvorschlag von Hagn gebeten werden, die Stellplatzberechnung nochmals zu prüfen. Einstimmig folgte der Bauausschuss seinem Bürgermeister.
SOCIAL MEDIA SEITEN