Heuer wird in den süßen Apfel gebissen

Der Apfel gehört zu Bayern wie die Nase zu Pinocchio. Im letzten Jahr litt er unter dem unbeständigen Klima. Das ist heuer anders. So viele Äpfel gab es gefühlt schon lange nicht mehr. Viele TS-Leser fragen sich: Wohin damit?

Die Obstbäume hängen heuer voll – und die Apfelbäume tragen besonders viele Früchte.

Trotz Regen sei die Apfelernte in diesem Jahr „sehr gut“ ausgefallen, sagt Brigitte Denz vom Obst- und Gartenbauverein. Jeder sieht es: Die Apfelbäume hängen voll mit saftig roten und grünen Früchten. Noch im letzten Jahr schien der heimische Apfel bedroht zu sein. Durch den späten Frost im April waren viele Blüten erfroren.

Aus diesem Grund konnten die Obstbauern am Bodensee im vergangenen Jahr nur zehn Prozent einer „normalen“ Ernte einfahren. Die Frostschäden waren unter anderem auf die klimabedingte, frühe Apfelblüte zurückzuführen, die sich seit den 80er Jahren etwa zehn Tage nach vorne verschoben hat. Auch in diesem Jahr ist das Obst witterungsbedingt etwas früher reif.

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Äpfel süß-sauer

Die vielen Sonnenstunden seit April haben den bayerischen Obstbauern viele Äpfel eingebracht. Unter dem Hitzesommer und der Trockenheit hatten die heimischen Äpfel trotzdem ein wenig zu leiden. Viele blieben eher klein, aber die Sonne machte die Äpfel vom Geschmack her sehr süß.

Durch die Fotosynthese konnte sich ein höherer Zuckeranteil bilden, durch den Äpfeln fünf bis zehn Prozent mehr Süße als sonst bekamen. Der Säuregehalt leide nicht darunter, sagt Sepp Killy von der Obstpresse in Gotzing.

Wohin mit dem Obst aus der Region?

Dorthin bringen die Obstbauern rund um den Tegernsee ihr Obst, weil es weit und breit keine Mosterei gibt. Die Ernte heuer sei „äußerst überdurchschnittlich“, bestätigt auch Killy. Man spreche von einem sogenannten „Mastjahr“. Dazu beigetragen habe das milde Frühjahr und die Tatsache, dass es so gut wie keine Hagelschläge gegeben hat.

„Es hat alles gepasst“, freut sich Killy. Auch die Bienen seien fleißig gewesen, sodass man in diesem Jahr schon Mitte Juli damit begonnen habe, Saft zu pressen. Normalerweise sei dies erst Ende August der Fall. Er freut sich über den Apfel-Überschuss, denn im vergangenen Jahr war die Ernte eher “unterdurchschnittlich”. Und auch der Sommer davor sei eher verregnet gewesen, erklärt Killy. Dafür ist heuer Hochsaison bei der Obstpresse der Gartenbauvereine des Landkreises.

Aus einem Zentner Obst presst man dort 25 bis 30 Liter Saft. Pro Liter werden 25 Cent berechnet. Soll der Saft zusätzlich erhitzt und damit haltbar gemacht werden, fallen weitere 25 Cent an. Auch wenn das Voralpengebiet im Landkreis nicht so reich mit Obst bestückt ist wie beispielsweise das Inntal, so ist es heuer doch eine ertragreiche Ernte.

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