Heute tut’s weh, morgen funktioniert’s

Zum Jahresende haben einige ihr Fett abbekommen – von Weihnachtsplätzchen, Schokolade, Glühwein und Gänsebraten. Mit einem ultimativen Last-Minute-Fitness-Programm könnte man den Speckröllchen den Kampf ansagen. Dachten wir zumindest.

Täglich ein paar Liegestütze – so hält man den Körper fit.

Die Ente lag noch vor einigen Tagen schön angerichtet auf dem Teller. Genauso wie die Dominosteine, der Lebkuchen und die Mozartkugeln. Jetzt liegen die Kalorienbomben auf so mancher Hüfte. Etwas weniger ansehnlich. Man fühlt sich unwohl, weil die Hose kneift, während der Blick auf die Waage vom jährlichen Stöhnen unterbrochen wird.

Gut, man hat vielleicht etwas zu viel gegessen, aber dafür war man eigentlich sicher – angesichts des Verwandten-Hoppings während der Feiertage – genügend Bewegung gehabt zu haben. Und auch der Stoffwechsel funktionierte bis zu dem Moment, als die Schwiegermutter die sauren Nierchen zum zweiten Mal auf den Teller legte. Aus Höflichkeit schnell zu schlucken ist aber verkehrt. Das sollte man wissen, wenn man Fettpölsterchen vermeiden will.

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Was tun, um in Form zu bleiben?

Hier also ein Versuch, die Versäumnisse der vergangenen Wochen mit einem ultimativen Last-Minute-Fitness-Programm anzugehen, bevor der Arbeitsstress einen wieder einholt:

1. Täglich mindestens zwanzig Minuten laufen
2. Dreimal pro Woche je eine Stunde Herz-Kreislauf-Training
3. Morgens und abends je fünfzig Liegestütze
4. Die Treppe nehmen statt den Lift
5. Finger weg von süßen, fettigen Nahrungsmitteln
6. Langsam essen und jeden Bissen 20 bis 25 Mal kauen
7. Fernseher beim Essen ausschalten
8. Weniger essen, dafür öfter. So hält man den Blutzuckerspiegel in Balance.
9. Viel Obst und Gemüse essen
10. Regelmäßig und viel trinken – vor allem keine süßen Getränke.
11. Auf Kohlenhydrate verzichten und stattdessen auf eiweißreiche Nahrungsmittel setzen
12. Vorm Essen ein Glas Wasser trinken. Ein voller Magen dämpft das Hungergefühl.
13. Ausreichend schlafen

Diese Regeln unterstützt die Holzkirchner Heilpraktikerin Monika Hoffmann. Ausreichend zu trinken sei das A und O, sagt sie. Neben Wasser seien auch Kräutertee, insbesondere Petersilientee, Brennesseltee oder „heiße Zitrone“, gegebenenfalls mit frischer Ingwerwurzel, als Durstlöscher gut geeignet. Sie alle regen die Nieren zur Ausscheidung an.

Ungesüßter Kaffee oder Schwarztee sollten weitestgehend vermieden werden. Die erforderliche tägliche Trinkmenge eines Menschen lasse sich mit einer einfachen Formel errechnen, sagt Hoffmann: Körpergewicht x 35 / 1.000 = benötigte Trinkmenge in Litern.

Zucker ade

Auch ein Verzicht auf schnell verfügbare Kohlenhydrate wie sie in Süßigkeiten, Kaugummis, Kuchen, Softdrinks, Backwaren, Nudeln, Kartoffeln und Weißbrot enthalten sind, sei unabdingbar, so die Expertin. Sie werden als Zucker schnell ins Blut aufgenommen, was wiederum eine Ausschüttung von Insulin bewirkt. Und Insulin schleust den Zucker in die Zellen. Dadurch fällt der Blutzuckerspiegel ab und es entsteht Heißhunger.

Werde dieser Kreislauf nicht unterbrochen, leide man nicht nur dauerhaft an Übergewicht, sondern laufe sogar Gefahr, mit seinem Stoffwechsel chronisch zu entgleisen. Und das führe im schlimmsten Fall zu Diabetes.

Die Heilpraktikerin empfiehlt auch, zwischen den drei Mahlzeiten täglich vier bis fünf Stunden Pause einzulegen. Dadurch bekomme der Körper die Möglichkeit, an seine Fettreserven zu gehen und diese zu verbrennen. Sie rät außerdem, in Bewegung zu bleiben. Durch die Muskeltätigkeit werde das Fett verbrannt und die Schlackenstoffen im Körper über die Lymphbahnen abtransportiert.

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Aber verliert man mit diesen Tipps sein Fett auch innerhalb weniger Tage? Die nüchterne Wahrheit ist: „Was man schnell erreicht, bekommt man schnell wieder zurück“, sagt Olaf Breiding, Diplom-Sportlehrer und Geschäftsführer des Fitness-Studios Injoy in Weißach. Deshalb rät er zu einem regelmäßigen, kontinuierlichen Fitness-Programm und einer bewussten Ernährung, und nicht zu einem schnellen „Fit für die Bikini-Figur“-Programm.

Eine Diät hält Breiding nicht für sinnvoll. „Wenn man den Körper wieder in einen Zustand bringt, in dem er auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten kann, weil er weiß, er braucht sie nicht, dann ist viel gewonnen“. Dafür müsse man “nur” den Schalter im Kopf umlegen, sagt er. Regelmäßiges körperliches Training gehört aber unabdingbar dazu, damit man seine Wunschfigur bekommt.

Das sieht auch Wolfgang, Trainer im Gmunder Fitness-Studio Dr. Rehmer so: “Sieben Tage sind zum Abnehmen zu kurz. Nach sportwissenschaftlichen Erkennntnissen sollten als erstes Ziel vier bis sechs Wochen in Angriff genommen werden. Eine langfristige Lösung kann nur erreicht werden, wenn die Ernährung umgestellt wird und Bewegung in den Alltag mit eingebaut wird.”

Männer verlieren mehr Kilos

„Die ersten acht bis zwölf Wochen erfordern Disziplin“, betont Olaf Breiding. Frauen würden in dieser Zeit in der Regel fünf bis zehn Kilo an Gewicht verlieren, Männer zwischen acht und zwölf. „In Deutschland sind über fünfzig Prozent der Frauen und Männer übergewichtig´“, so Breiding. Und das habe nicht nur mit unserem Wohlstand zu tun, sondern mit einem ganz anderen Umstand:

Wir ernähren uns falsch und bewegen uns zu wenig.

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