„Hidden Champion“ zieht nach Föching

Das neue Gewerbegebiet füllt sich. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat die SEP AG gestern gemeinsam mit Landrat und Bürgermeister den Baubeginn seines Firmensitzes im neuen Föchinger Gewerbegebiet gefeiert. Der international tätige Hersteller von Datensicherungssoftware begründet den Verbleib in der Region auch mit dem hohen Wohn- und Freizeitwert.

Action beim Spatenstich: Zur Schaufel griffen neben Johann Krahfuß (l.) auch Landrat Wolfgang Rzehak, Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis, Alexander Schmid von der SMG Miesbach, Architekt Heinz Bauer und Georg Moosreiner, Vorstand der SEP AG.
Action beim Spatenstich: Zur Schaufel griffen neben Johann Krahfuß (l.) auch Landrat Wolfgang Rzehak, Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis, Alexander Schmid von der SMG Miesbach, Architekt Heinz Bauer und Georg Moosreiner, Vorstand der SEP AG.

Gewerbegebiete folgen ja oft ihrer eigenen Typologie. Wer sich durch diese Areale der Flachbauten, Lagerhallen, Imbissstände und Bürogebäude bewegt, bleibt mit seinem Blick meistens bei den alten Bekannten hängen: Den Boschs, den Würths und (ja, immer noch) den Panasonics. Diese Firmen gelten als Aushängeschilder des Wirtschaftsstandorts Deutschland und sind immer wichtig für das Selbstmarketing eines Ortes.

Doch die wirtschaftliche Substanz findet man häufig in der zweiten Reihe, bei den Mittelständlern. Es sind Unternehmen, die geräuschlos operieren, Spezialisten auf ihrem Gebiet sind und eine Wirtschaft erst richtig leistungsfähig machen. Der gestrige Spatenstich war daher auch die seltene Chance, einen dieser „Hidden Champions“ aus der Nähe kennenzulernen.

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SEP dankt der Gemeinde Holzkirchen

Der neue SEP-Standort soll nach der Fertigstellung im Frühsommer 2016 bis zu 50 Mitarbeitern Platz bieten. Ein zweiter Bauabschnitt ist schon in Planung und wird den Standort um weitere 70 Arbeitsplätze erweitern. Durch die zentralere Lage in Holzkirchen will man zudem besser für Kunden, Mitarbeiter und Partner erreichbar sein.

Georg Moosreiner, Gründer und Vorstandsvorsitzender von SEP bedankte sich im Zuge der Zeremonie explizit bei der Gemeinde Holzkirchen für die unkomplizierte Hilfe bei der Planung der neuen Firmenzentrale. “Wenn man etwas bespricht, wird das auch schnell umgesetzt.“

Landrat Rzehak und Bürgermeister von Löwis richteten ihrerseits ihr Dankeschön an das Unternehmen und nutzten die Veranstaltung, um die Bedeutung von lokalen Firmen, die sich bewusst für einen Verbleib in der Region entscheiden, hervorzuheben.
Unternehmen und Region scheinen gleichermaßen zu profitieren: Sebastian Moosrainer, Marketingchef bei SEP, nannte einen ganz konkreten Vorteil, den SEP durch die Heimat im Landkreis hat: Den hohen Wohn- und Freizeitwert, der in einer chronisch unterbesetzten Branche ein zusätzliches Argument für alte und neue Mitarbeiter ist. „Gute Entwickler werden immer gesucht und wir können mit der Region besonders punkten.“

Turbulente Firmengeschichte

SEP ist einer der wenigen deutschen Anbieter, die sich auf dem umkämpften Feld der Datensicherung weltweit einen Namen gemacht haben. Das Unternehmen begann in den 1990er Jahren mit seiner Datensicherungslösung „SEP-Sesam“ in dieses Marktsegment zu investieren. Das System lief von Anfang an auch auf kleinen Servern und war mit verschiedenen Betriebssystemen kompatibel – ideale Bedingungen für die Anwendung auch in kleinen Unternehmen.

Den Weyarnern gelang in der Folge ein konstantes Wachstum in den Neunzigern, das bis zum Platzen der Dot-Com-Blase im Jahr 2000 anhielt. Danach folgten bewegte Zeiten: Anfang des Jahrtausends stand SEP zweimal vor der Insolvenz, nur durch eine gemeinsame Hau-Ruck-Aktion konnte Moosreiner mit seinen Mitarbeitern das Ende abwenden und nach der Umfirmierung zur AG kontinuierlich zu altem Erfolg zurückkehren.

Die Strategie scheint seitdem aufzugehen: Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile über 40 Mitarbeiter und verbuchte im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 3,94 Millionen Euro, sechsmal so hoch wie im Jahr der Neugründung 2004. SEP-Systeme werden aktuell in über 50 Ländern eingesetzt, zu den Kunden zählen unter anderem der SPIEGEL-Verlag, die TU Wien und die Georgetown University in Washington.

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