Hilfe gegen Raser in Ostin

Die Ostiner sind unzufrieden. Der Durchgangsverkehr und die viel zu hohen Geschwindigkeiten der LKW-Fahrer machen den Anwohnern zu schaffen. Nach langem Kampf bekommen sie nun endlich Hilfe.

Zu schnell, zu laut, zu gefährlich: Anwohner fordern, dass sich etwas an der Verkehrssituation in Ostin ändert – endlich haben sie Erfolg

Die Tegernseer Stimme berichtete bereits im Dezember von den Anwohnernöten in Ostin. Diese leiden sehr unter der Verkehrssituation in ihrem Durchgangsort: Insbesondere Lkw rasen über die Hauptverkehrsstraße, halten sich an keine Geschwindigkeitsbegrenzung und lassen alle Vorsicht außer Acht, so die Meinung der Anwohner. Sie fürchten vor allem um die Kinder. Nun will die Gemeinde endlich abhelfen.

Ostiner werden endlich ernst genommen

Lange sah man wohl keinen konkreten Handlungsbedarf. Bei manchem Ostiner wurde so der Eindruck erweckt, dass die Beschwerden der Anwohner nicht ernst genommen würden. Von subjektiv empfundenen Geschwindigkeiten war sogar die Rede. Wolfgang Strobl von der Polizei Bad Wiessee sagte damals im Interview mit der Tegernseer Stimme: „Wir nehmen das nicht mehr ganz so ernst, denn das sind subjektive Wahrnehmungen mancher Anwohner“.

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Doch die Anwohner ließen nicht locker. Zu groß waren die Angst und auch die Lärmbeeinträchtigung. Im Dezember wurde deshalb am so genannten „runden Tisch Verkehr“ auch die Verkehrssituation in Gmund erläutert. Auch einen vor Ort Termin mit den Anwohnern gab es. Neben Vertretern der Gemeinde sind auch die Polizei sowie ein Vertreter des Bauamtes (zuständig für Staatsstraßen) an den Gesprächen beteiligt. Letzterer konnte nun im Januar die Örtlichkeiten besichtigen, nachdem er krankheitsbedingt am Dezember-Termin gefehlt hatte.

Geschwindigkeitsdisplays sollen nun Raser abschrecken

Vergangenen Dienstag wurde die Angelegenheit dann mit allen Ergebnissen abschließend im Gemeinderat behandelt. Der Beschluss: Es werden nun zwei Geschwindigkeitsdisplays aufgestellt, eins an der Hauptverkehrsstraße und eins an der Kaltenbrunner Straße. Diese zeigen an, mit welcher Geschwindigkeit das vorbeifahrende Auto fährt. Je nach Höhe der Geschwindigkeit leuchtet die Anzeige dann grün (richtige Geschwindigkeit) oder rot (dann war das Fahrzeug zu schnell).

Florian Ruml, Geschäftsleiter der Gemeinde, bestätigte auf Nachfrage, dass zudem Displays bestellt werden, die zusätzlich die Möglichkeit bieten, den Verkehr zu analysieren. Er erklärt:

Studien der Universitäten München und Dresden haben ergeben, dass die Aufstellung dieser Geschwindigkeitsdisplays nachhaltig hohe Geschwindigkeiten reduziert. Es tritt auch kein Gewöhnungseffekt bei den Autofahrern ein. Außerdem können wir damit den Verkehr auswerten.

Gespeichert werden jeweils die Fahrzeugklasse, die Geschwindigkeit sowie die Uhrzeiten. So könne man dann auch zu Zeiten, in denen verstärkt Geschwindigkeitsüberschreitungen beobachtet werden, den Zweckverband mit der Aufstellung von Blitzern beauftragen, meint Ruml.

Es muss übrigens nicht befürchtet werden, dass weitere Daten erhoben werden. So ist z.B. das Erfassen der Kennzeichen datenschutzrechtlich nicht zulässig. Lärmdisplays werden dagegen erst einmal keine aufgestellt, da sich diese nicht zu einer innerörtlichen Messung eignen würden. Die Geschwindigkeitsdisplays sollen dagegen schnellstmöglich aufgestellt werden.

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