Rund 10.000 Euro stellen der Stromversorger und E-Werk-Chef Norbert Kruschwitz persönlich für diesen Zweck zur Verfügung.
Deutschland hat in Europa beinahe die höchsten Strompreise. Nur in Dänemark ist die Energie aus der Steckdose nocht etwas teurer. Daher werden die Strompreise für finanziell angespannte Haushalte immer mehr zur Belastung. Insbesondere mit der Steigerung durch die EEG-Umlage können sozial schwache Haushalte nicht mehr Schritthalten. Das zeigen auch die monatlichen Mahnläufe des E-Werks, erklärt E-Werk-Chef Dr. Norbert Kruschwitz.
Im Zweifelsfall kann das zur Abschaltung des Stroms im eigenen Heim führen. Um diesen Ernstfall zu verhindern hat das E-Werk Tegernsee nun unter Leitung des E-Werk-Chefs einen Hilfsfonds für soziale Härtefälle ins Leben gerufen. Mit insgesamt 10.000 Euro ist der Fonds zu Beginn ausgestattet.
Unschuldig in Not geraten
Den größten Teil der Summe übernimmt dabei das E-Werk. 1.000 Euro steuert jedoch Kruschwitz persönlich zu dem Hilfsfonds hinzu. Wie die Idee dazu entstanden ist, dazu Kruschwitz:
Wir wollten den Leuten helfen, aber wir können auch nicht einfach Strom verschenken. Wo hört man da auf, und wo fängt man an? Daher haben wir uns für die Einrichtung dieses Fonds entschieden.
Die Verwaltung des Fonds übernimmt die Nachbarschaftshilfe Tegernseer Tal unter der Leitung von Pfarrer Martin Weber. Dieser zeigte sich äußerst angetan von der Idee des E-Werks. Es zeige das hohe soziale Bewusstsein der Verantwortlichen und sei nicht selbstverständlich.
Aus seiner Erfahrung weiß Weber, dass die Notwendigkeit für einen solchen Fonds zweifellos vorhanden ist. „Leider gibt es zahlreiche Fälle, bei denen eine solche Hilfe dringend notwendig ist. Die Problematik der Heizkostensteigerung trifft vor allem bedürftige Menschen“, weiß Weber.
Rechtliche Rahmenbedingungen prüfen
Zugutekommen soll das Geld insbesondere Personen, die durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder andere Schicksalsschläge unschuldig in Not geraten sind. Wichtig ist nur, dass die Person aus dem Tegernseer Tal kommt. Zur konkreten Umsetzung kann Weber allerdings noch keine Angaben machen. Derzeit arbeite man noch an den rechtlichen Rahmenbedingungen.
Dass die Auswahl der Bedürftigen von Nachbarschaftshilfe übernommen wird, geht auf einen Vorschlag von Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn zurück. Denn im E-Werk wollte man nicht selbst entscheiden, wer von dem Fonds profitiert. “Das können gemeinnützige Organisationen besser”, findet Kruschwitz.
Angelegt ist die Aktion für keinen bestimmten Zeitraum. Wenn das Geld ausgehe, werde man sich wieder zusammensetzen. “Aber ich denke, wenn das gut ankommt, werden wir an die Aktion anknüpfen”, ist sich Kruschwitz sicher.
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