Hoch hinaus in den Bierhimmel?

Die Tegernseer Brauerei will seine Nachbarn künftig vor Gestank aus der heimischen Bierproduktion schützen. Dafür möchte man eine neues “Wahrzeichen” schaffen: Einen 23 Meter hohen Kamin. Die Stadt hofft jedoch auf Alternativen.

Baustel
Auf dem Neubau des Herzoglichen Brauhauses soll ein 23 Meter hoher Kamin entstehen.

Die Erweiterung der Brauhauses auf dem Grundstück im Herzen von Tegernsee nimmt langsam Gestalt an. Schon im Frühjahr 2016 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt werden. Das Ziel der Baumaßnahmen ist klar: mehr Bier, mehr Lagerfläche und deutlich mehr Platz für den Abtransport des Endproduktes sollen entstehen.

Als nächsten Schritt will das Herzogliche Brauhaus auf dem Neubaugebiet einen 23 Meter hohen Edelstahlkamin errichten lassen. Damit soll verhindert werden, dass sich um die Produktionsstätte der typische Braugeruch verteile. Dieser Geruch ist zwar nicht schädlich, doch es gibt Grenzwerte die mit dem Bau der neuen Anlage überschritten werden würden.

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Erstmal keine “große” Lösung

Der Tegernseer Bauausschuss beschäftigte sich gestern daher mit diesen Vorgaben. Dabei wurde schnell deutlich: Ein derart hoher Turm stößt bei den Räten nicht auf Begeisterung. Bürgermeister Johannes Hagn stellte klar:

Wir werden jede Möglichkeit ausschöpfen, bevor wir uns für den Bau des großen Kamins entscheiden.

Ursprünglich waren vier kleine Kamine mit etwa 15 Metern Höhe geplant. Doch diese könnten nicht geeignet sein, um die Emissionswerte einzuhalten. Gestern kamen sie aber nun noch einmal ins Gespräch. Denn durch eine spezielle Anlage könnten sie effektiver arbeiten. Diese Anlage würde mittels UV-Strahlung die organischen Geruchsträger neutralisieren und so den Gestank reduzieren.

Am Ende entschied sich der Stadtrat für eine Testphase. Die vier kleinen Kamine sollen erst fertiggestellt und dann 50 Tage lang getestet werden. Danach werden die Untersuchungsergebnisse ausgewertet. Erst, wenn sich der Geruch auch mittels der neuen Technologie nicht im Rahmen der Grenzwerte befinden sollte, will die Stadt noch einmal über den Bau des 23 Meter hohen Kamin im Ortszentrum entscheiden.

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