Gestern wurde in Rottach-Egern der Beginn einer langjährigen Partnerschaft zwischen dem FC Bayern und dem Molkerei-Unternehmen Ehrmann eingeläutet. Uli Hoeneß lieferte an diesem Nachmittag seinen Anteil dazu. Es wurde deftig…
Draußen goss es in Strömen, als eine höchste amüsante Pressekonferenz im Luxus-Hotel ‘Egerner Höfe’ angepfiffen wurde. Dort präsentierte sich die Molkerei Ehrmann als neuer Sponsor der Frauenmannschaft im noblen Hotel ‘Egerner Höfe’, das der Unternehmer-Familie gehört. Mehr noch: Vom nächsten Jahr an wird es das exklusive Trainingslager-Hotel der Münchner. Zur PK kam Uli Hoeneß extra aus Bad Wiessee, setzte sich aufs Podium neben dem Unternehmer Christian Ehrmann, FCB-Finanzvorstand Michael Diederich und Bianca Resch, Managerin der Bayern-Frauenmannschaft- vor ihnen die versammelte Sportpresse von BILD, Kicker und anderen Fachzeitungen.
Tuchel hat zu wenig arbeiten lassen
Aber natürlich stand an diesem Nachmittag im 5-Sterne-Hotel an der Aribostraße der Alterspräsident des FC Bayern im Mittelpunkt. Wie von ihm gewohnt, wurden die üblichen Verdächtigen wie Sportpresse (“Ihr könnt nicht lesen”), Lothar Matthäus (geht uns langsam auf den Sack”) sowie Ex-Trainer Tuchel (wurde zu wenig gearbeitet”) abgewatscht, ehe er auch gleich das Ziel für die nächste Saison vorgab: “Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir wieder oben stehen werden.”
Aber dann waren doch noch einige Details, die den Tegernsee betrafen. Der FC Bayern wird vom nächsten Jahr für drei Jahre vor Saisonbeginn das Hotel ‘Egerner Höfe’ exklusiv für eine Woche belegen. Das ist ein touristisches Brett. Denn konkret heißt das: Mitten in der Hauptsaison wird das gesamte Hotel nur für die Spieler und Entourage geräumt, damit die Kicker ungestört sein können. Oder wie Uli Hoeneß erklärte: “Dann können die Spieler abends auch mal die Sau rauslassen, ohne dass ihr von der Presse gleich alles mitbekommt.” 
Und auch für die Frauenmannschaft des FC Bayern wird sich der Deal auszahlen: Der Ehrmann-Schriftzug wird künftig unter anderem bei den Bundesligaspielen auf den Trikots der Spielerinnen unterhalb der Rückennummer zu sehen sein. Die Zusammenarbeit wurde bis 2027 festgezurrt.
FCB-Vorstand Michael Diederich dazu: „Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Ehrmann. Das Unternehmen steht wie der FC Bayern neben Spitzenqualität für Tradition, regionale Verbundenheit – und für familiäre Werte. Ehrmann und der FC Bayern haben das gemeinsame Ziel, die gesellschaftliche Wirkung des Frauenfußballs noch weiter voranzutreiben.“ Aber dann richteten sich die Augen wieder auf den Wiesseer Bürger und FCB-Ikone Uli Hoeneß.
“Bereitschaft, sich den Arsch aufzureißen”
Der wurde noch grundsätzlicher, als er seine Sicht auf die Olympischen Spiele darlegte. „Man muss den Franzosen ein ganz großes Lob zollen”, schwärmte er über die Organisation im Nachbarland. Man könne dort etwas sehr Interessantes beobachten: „In vielen Ländern ist der Sport eine Möglichkeit, die soziale Leiter hochzuklettern. Bei uns ist das leider etwas verloren gegangen.“ Hoeneß wurde noch klarer: „Die Bereitschaft, sich den Arsch aufzureißen, Tag und Nacht, die fehlt mir im Moment. In unserem Land muss wieder mehr Leistung in den Vordergrund rücken. Wir müssen wieder mehr arbeiten, das gilt für uns alle, nicht nur im Sport. Wenn man mehr arbeitet, hat man auch mehr Erfolg.“
Tegernseer Tal wird Kicker-Mekka
Für die Familie Ehrmann ist das ein großer PR-Coup. Denn bislang residierten die Kicker von der Säbener Straße im ‘Hotel Überfahrt’ für wenige Tage. Das ändert sich. Aber im Luxus-Domizil an der Egerner Bucht wurde vor wenigen Tagen erst eine Kooperation mit dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach über mehrere Jahre abgeschlossen. Der Verein vom Niederrhein zieht Jahr für Jahr Hunderte von Fans ins Tegernseer Tal, die ihre Mannschaft beim Training und Testspielen beobachten wollen. Nun wird der FC Bayern mit einer weiteren Trainingswoche hinzukommen. Für das Tal ist das eine touristische Glanzleistung, die auch mit dem unternehmerischen Tun des Allgäuer Molkereichef Christian Ehrmann zu tun hat. Aber auch der ausgeprägte Lokalpatriotismus von Uli Hoeneß hilft nicht nur dem örtlichen Tourismus. Das Tegernseer Tal wir den nächsten Jahren im Sommer ein Mekka der Fußballfans werden.
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