Höß bleibt sich treu

Wie zu erwarten, ging Wiessees Bürgermeister Peter Höß gestern Abend auf die kritischen Punkte des letzten CSU-Ortsgesprächs ein und stellte klar: die Blaskapelle spielt künftig im Gasthof zur Post, das Salonorchester in den Kirchen und das Badehaus ist barrierefrei.

Im Wiesseer Gemeinderat nahm Peter Höß gestern Abend unter anderem Stellung zum Badehaus.
Im Wiesseer Gemeinderat bezog Peter Höß gestern Abend unter anderem auch Stellung zum Badehaus.

Der Vorschlag von Peter Höß auf der letzten Gemeinderatssitzung ließ die Blasmusiker nicht ruhen. Denn ab Januar steht der Lesesaal als Ausweichquartier bei schlechtem Wetter für die beiden Wiesseer Ensembles nicht mehr zur Verfügung. Er wird mit dem Jodbad abgerissen. Höß schlug Anfang Oktober als alternative Aufführungsorte die beiden Kirchen im Ort vor. Dagegen war nicht nur CSU-Rat Georg Erlacher. Auch der Leiter der Wiesseer Kapelle, Korbinian Herzinger, nannte es ein Unding, Blasmusik in der Kirche aufzuführen.

In der Not bot der Tegernseer Unternehmer Thomas Strüngmann seine Hilfe an. Ihm gehört inzwischen das ganze Areal mit 32.000 Quadratmetern an der Seepromenade, neben dem einstigen Hotel Lederer und dem Hotel Wittelsbach auch das ehemalige Kuramt. Bis zum Abriss hätte Strüngmann es der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Doch Höß (Wiesseer Block) winkte am Donnerstagabend ab und verwies auf seine neuen Planungen.

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Die Thematik wird wohl so gelöst werden, dass die Blaskapelle nicht mehr donnerstags, sondern am Montag auftritt. Und dann bei schlechtem Wetter im Saal vom Gasthof zur Post.

Dies sei die pragmatischste und einfachste Lösung. „Eine Wiederbelebung des Kuramtes kommt nicht in Frage, da es keine Bestuhlung mehr gibt“. Die Kosten für die Heizung, Reinigung und die Toiletten seien unverhältnismäßig. Da brauche man gar nicht darüber nachdenken.

Salonmusik in den Kirchen

„Wo das Salonorchester unterkommt, muss noch geklärt werden“, so Höß weiter. „Die Kirchen sind nach wie vor dazu bereit. Offenbar gibt es auch kein Problem mit der katholischen Kirche St. Anton, zumindest habe ich dazu von Pfarrer Steinmetz nichts gehört. Sollte es Probleme geben, ist die Möglichkeit auch in der evangelischen Friedenskirche gegeben“.

Diese sei laut Pfarrer Voß auch als Musikkirche gebaut worden. „Sie hat eine phantastische Akustik. Ich möchte aber beide Kirchen nehmen, um hier keine Rivalität aufkommen zu lassen“. Höß verwies darauf, dass es in Zukunft bestimmte Einrichtungen nicht mehr geben werde, wie den Lesesaal und die Wandelhalle. Aber der Gemeinde gehöre der Gasthof zur Post und da müsse man eben organisatorische Wege finden, diese Räume zu belegen.

Wenn wir fünf Gebäude haben, die nur Kosten verursachen und nicht genutzt werden, dann wird das Geld zum Fenster rausgeworfen. Und wenn ich das nicht angepackt hätte, dann könnten wir solche Vorhaben, wie sie vor uns liegen, nicht stemmen.

Ein weiterer Kritikpunkt des CSU-Ortsgesprächs war, dass das neue Badehaus nicht behindertengerecht geplant sei. Dies bemängelte der Behindertenbeauftragte des Landkreises auch gegenüber der Tegernseer Stimme. Anton Grafwallner entnahm den Plänen, dass vor allem Rollstuhlfahrer in dem von Matteo Thun geplanten Jodbad Probleme bekommen könnten.

Badehaus barrierefrei

Doch Höß ließ dies nicht gelten. Da habe sich Grafwallner wohl an den ersten Plänen orientiert, die seitdem auf der Homepage sind, als seinerzeit Matteo Thun das Badehaus präsentierte. „Zwischenzeitlich sind alle Wünsche, die Grafwallner geäußert hat, in der Umsetzung. Barrierefrei sind die Toiletten und die Räume, in denen die Behinderten in die Wannen gehievt werden sollen“.

Es sei selbstverständlich, dass man behindertengerecht handelt, denn “wir wollen ja auch die Fördermittel der Regierung dazu haben“. Aber man werde nicht jedes Zwischenergebnis der Planungen ins Internet stellen. Warum eigentlich nicht bei diesem Millionenprojekt, fragt sich mittlerweile nicht nur die Tegernseer Stimme.

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