Höß will „den Sack zumachen“

Die Planungen rund um das neue Wiesseer Kurviertel werden langsam konkreter. Zwar schweigt Bürgermeister Höß auf Anfrage nach wie vor zu den Namen der Investoren, doch jetzt sei „wirklich Bewegung da“. Höß glaubt, spätestens Mitte 2015 den Sack zumachen zu können.

Noch sind keine Namen der Investoren bekannt - Höß glaubt trotzdem an einen baldigen Abschluss der Verhandlungen
Planungen um Jodbadareal: Noch sind keine Investorennamen bekannt – Höß glaubt trotzdem an einen baldigen Abschluss der Verhandlungen.

Wer insgeheim gehofft hatte, Höß würde noch in diesem Jahr die Namen der Investoren für das Jod-Schwefel-Areal preisgeben, mit denen die Gemeinde Bad Wiessee offensichtlich in Verhandlungen ist, sieht sich getäuscht. Der Wiesseer Bürgermeister Peter Höß bleibt seiner Linie treu. Zu den Namen könne er nichts sagen, da die Verhandlungen jetzt in die entscheidende Phase gingen.

Schon im November hieß es, die Vergaben für das Gesundheitszentrum und möglicherweise auch für das Hotel samt Therme müssten öffentlich ausgeschrieben werden. Daher sei das Risiko zu hoch, abgeschlagene Bieter könnten später das Ausschreibungsverfahren anfechten. Deshalb sei den Verantwortlichen im Rathaus auch von einer öffentlichen Präsentation der Investoren abgeraten worden.

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Investoren weiterhin geheim

Stattdessen wurde im November ein Fax öffentlich, in dem ein potenzieller Investor für das Gesundheitszentrum einschließlich Jodschwefelbadbereich echtes Interesse bekundete. Dieser habe bereits mehrere Ärztehäuser entwickelt. In der engeren Wahl für Hotel und Therme sei unter anderem auch ein familiengeführtes Unternehmen, das in Deutschland bereits vier solcher Objekte entwickelt habe, hieß es damals.

Insgesamt war die Rede von drei Investoren und einem Scheich aus den Emiraten, der Interesse am ganzen Komplex gezeigt habe. Für ihn sei auch das Erbbaurecht kein Problem, das kenne er von seinen Projekten in London schon.

Thuns Projektstudien sind nicht vom Tisch

Heute nun bestätigt Höß zwar, dass „Matteo Thuns Projektstudien nicht vom Tisch sind“, aber „Investor und Betreiber müssen sich in Thuns städtebaulichem Konzept wiederfinden können“. Matteo Thun wiederum würde sich „nicht sperren“, wenn seine Pläne des etwa 120 Millionen teuren Projekts verändert würden.

Denn einer der anonymen Investoren hat wohl eigene Ideen zur Realisierung: Er will die Therme nach Norden verschieben in Richtung Bade Park und diesen in Teilen mitverwenden, statt alles abzureißen, wie es Thuns Pläne vorsehen. Bestand hat allein die denkmalgeschützte Wandelhalle. Sie muss in allen Planungen der Investoren berücksichtigt werden.

Dennoch ist Höß optimistisch. „Die Verhandlungen scheinen jetzt in die entscheidende Phase zu gehen. Ich bin guter Dinge, dass wir im ersten oder zweiten Quartal den Sack zumachen. Falls Ausschreibungen dann nötig werden, können wir diese auf den Weg bringen.“

Was wird aus Wohnbebauung und Verkehrskonzept?

Völlig offen ist allerdings immer noch, ob es auf dem südlichen und nördlichen Teil des Areals, wie geplant, auch zu einer Bebauung mit 17 Wohnhäusern kommt. Ebenso unerwähnt bleibt bislang, ob das Verkehrskonzept rund um die künftige Therme noch existiert. Mehrmals hatte Höß Bürgerversammlungen dazu schon verschoben.

Das Jahr 2015 könnte für Höß zur Nagelprobe werden, wenn es ihm nicht bald gelingt, den oder die Investoren für die Neugestaltung des Jodbadareals zu präsentieren. Denn so manchem Wiesseer dürfte noch die Bürgerversammlung vom Juli 2013 im Ohr sein, als Höß den Baubeginn schon für Anfang 2015 prognostizierte. Seitdem hält sich der Bürgermeister mit weiteren Terminzusagen auffallend zurück.

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