Hohe Preise, schlechte Leistung

Am Donnerstag sorgte der Busfahrer-Streik bei der RVO regional für Aufsehen. Wie so oft geht es den Arbeitnehmern um mehr Geld. Doch abgesehen von einer miserablen Informationspolitik, gibt es bei der “Regionalverkehr Oberbayern” noch einiges mehr zu ändern. Ein Kommentar.

Busse, die an der Haltestelle stehen? Dieser Tage keine Selbstverständlichkeit..
Busse, die an der Haltestelle stehen? Dieser Tage keine Selbstverständlichkeit..

Kommentar von Maximilian Liegl

Die RVO ist “das” Busunternehmen im Oberland. Täglich befördern die Busfahrer der Regionalverkehr Oberbayern hunderte Schüler – und das zu scheinbar nicht zufriedenstellenden Konditionen. Nicht zufriedenstellend empfinde ich als langjähriger Fahrgast die Dienstleistung der RVO als Ganze. Dabei geht es nicht nur um die mangelhafte Informationspolitik des Unternehmens. Doch auch hier zeigt sich einmal mehr, wie es nicht laufen sollte.

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Zufälligerweise fuhr ich am Streiktag gleich mit dem ersten Bus von Dietramszell nach Holzkirchen. Und dabei hatte ich noch das Glück, dass der 7-Uhr-Bus einer der wenigen war, die an diesem Tag überhaupt fuhren. Weniger Glück hatten die zahlreichen Schüler, die in die entgegengesetzte Richtung – vermutlich in die Schule nach Bad Tölz – fahren mussten. Den an der Bushalte wartenden Kindern entgegnete der Fahrer nur: “Heute streikt die RVO. Es fährt nur der Lehrjunge, und das bin ich. Euer Bus wird nicht kommen.”

Falsche Auskünfte, extreme Verspätungen und horrende Preise

Jeder, der einige Zeit auf der Strecke Bad Tölz – Dietramszell – Holzkirchen mit der Linie 9568 des RVO gefahren ist – über andere Linien kann ich nur spekulieren – musste im Winter schon einmal gut und gerne 25 Minuten auf den Bus warten. Regelmäßig. Oder man wartete vergebens – auch ohne Streik. In solchen Momenten herrscht in der zentralen Leitstelle Planlosigkeit: Als ich einmal wegen einer Streckensperrung eine ganz simple Information einholen wollte, war diese komplett falsch; unverlässlich eben.

Verwunderlich ist, dass bei den wenigen Bussen, die am Tag fahren, so viel falsch laufen kann. Die größte Unverschämtheit sind jedoch die exorbitanten und regelmäßig steigenden Preise: Für die Verbindung von Dietramszell nach Holzkirchen verlangen die Herren in den blauen Hemden 5,10 Euro. Bedenkt man, dass das Hauptklientel Schüler und Senioren sind, ist der Preis eine Frechheit. Wie es richtig geht, zeigt die MVV: Hier kostet eine vergleichbare Strecke aufs Land in etwa die Hälfte.

Positiv finde ich eigentlich nur die zumeist höflichen Busfahrer. Und mit genau denen bin ich einer Meinung: Es sollte dringend etwas geändert werden. Doch nicht nur bei der Bezahlung, sondern auch bei der Kundenfreundlichkeit. Bei der Konkurrenz klappt es ja auch.

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