Zweite Ergänzung vom 26. März / 17:22 Uhr
Die Mineralölkonzerne sind die Abzocker der Nation. So sieht es zumindest der ADAC, der in einer aktuellen Untersuchung den Konzernen System hinter der teilweise massiven Preisschwankungen vorwirft.
Der ADAC nennt auch Gründe für die Verwirrungstaktik. Die häufigen Preissprünge sollten die Vergleichbarkeit erschweren. Wie am Montag bekannt wurde hat der Automobilclub bei einer Stichprobe an 33 Tankstellen in 11 Städten kräftige Preisschwankungen am den Zapfsäulen gemessen.
Demnach kostet ein Liter Super E10 im Schnitt abends 2,6 Cent weniger als am Morgen. Diesel sei abends im Schnitt 3,3 Cent je Liter günstiger. Extreme Preisaufschläge gebe es nachts – den größten in München mit 12 Cent.
ADAC-Präsident Peter Meyer sagte der “Bild”-Zeitung, dass es für Autofahrer kaum möglich sei, “bei diesem Preiswirrwarr den Überblick zu behalten und den richtigen Moment zum günstigen Tanken zu erwischen. Mit dieser Jo-Jo-Preispolitik kassieren Ölmultis die Autofahrer systematisch ab”.
Die Konzerne weisen die Vorwürfe scharf zurück. Die Preise für Benzin und Diesel hingen von den Kosten für das Rohöl ab. Diese seien seit Jahresbeginn kräftig angestiegen. Alleine eine Tonne Super ist zwischen dem 1. Januar und dem 13. März um 216 Dollar (gut 20 Prozent) teurer geworden. Solche Kostensprünge gingen auch am Kunden nicht spurlos vorbei.
Eine Sprechering von Shell räumte dagegen ein, dass es in den vergangenen Wochen zu teilweise starken Preisschwankungen gekommen sei. “Hier handelt es sich nicht um Verwirrungstaktik, sondern um die Folgen des harten Preiskampfes auf dem deutschen Markt.”
Da den Firmen pro Liter Sprit nur wenige Cent Gewinn übrigbleiben, die Autofahrer aber schon wegen geringster Preisunterschiede anderswo tanken würden, müssten die Mineralölkonzerne schnell auf die Nachfrageschwankungen ragieren.
Karin Retzlaff, die Sprecherin des Branchenverbands der deutschen Mineralölwirtschaft sieht die ihrer Meinung nach seit Jahren bekannten und immer stärker werdenden Schwankungen der Spritpreise an den Tankstellen als positives Zeichen: „Das ist ein Beleg für den funktionierenden Wettbewerb.“
Ergänzung vom 23. März / 15:07 Uhr
Hohe Spritpreise allerorten. Da macht das Bezahlen wenig Spass. Mancher lässt das dann einfach auch mal, so wie der 27-jährige Wiesseer, den die Polizei gestern Abend bei der ARAL-Tankstelle auf frischer Tat erwischte.
Gegen 19:45 Uhr tankten Zivilfahnder ihr Dienstfahrzeug in Bad Wiessee auf. Währenddessen beobachteten sie einen Mann, der seinen Peugeot an einer anderen Zapfsäule betankte und ohne zu bezahlen wegfuhr.
Die Polizisten nahmen sofort die Verfolgung auf und konnten das Fahrzeug nach etwa 500 Metern anhalten. Der Fahrer gab an, dass er das Bezahlen einfach „vergessen“ hat. Der Tankbetrug im Wert von 50 Euro wurde zur Anzeige gebracht.
Anmerkung: Das Bild auf der Startseite zeigt nicht den aktuellen Fall.
Ursprünglicher Artikel vom 9. März:
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Wenn wir am Tegernsee tanken, dann bezahlen wir mehr. Mehr als der Österreicher, mehr als der Münchner, ja sogar mehr als die Einwohner im Norden des Landkreises.
Bis zu fünf Cent teurer ist bei uns der Liter Super im Vergleich zu Weyarn, dass aufgrund der Nähe zur Autobahn auch nicht das günstigste Pflaster ist. Im folgenden Video haben wir ein paar Stimmen von Autofahrern und Pächtern eingefangen, die sich zu den historisch hohen Spritpreisen äußern.
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