Holzkirchen sucht die Super-Trasse

Der Zeitplan für die Südumgehung Holzkirchens steht: Bis 2018 sollen die Pläne des staatlichen Bauamts für eine mögliche Trasse stehen. Auch Bürger können dabei eine Route vorschlagen. Ausgang? Ungewiss.

Mit einer einfachen Linie können Bürger einen Vorschlag einreichen.

„Wir wollen heute keine politische Debatte“, stellte Bürgermeister Olaf von Löwis gleich zu Beginn an klar. Am gestrigen Donnerstag sollte allein über den bisherigen Planungsstand der Südumgehung informiert werden. Und wie es weitergeht.

Planen alle Umgehungen gemeinsam

Christian Rehm und Bernhard Bauer vom Staatlichen Straßenbauamt Rosenheim umrissen dabei den Zeitplan für eine mögliche Südumgehung. Derzeit werden Verkehrsgutachten erhoben und aktualisiert. Außerdem wird eine Umweltverträglichkeitsstudie angefertigt, die im Gegensatz zu 2013 auch die Bereiche um Großhartpenning und Kurzenberg einschließt.

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„Wir planen die Umfahrungen alle gemeinsam“, erklärt Rehm. Das sei vor allem in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit wichtig. Denn würden die Projekte einzeln betrachtet, wäre es für die Umfahrungen Kurzenberg und Hartpenning schon eng geworden, meint Rehm. Nichtsdestotrotz bringe die Planung für den Verkehrswegeplan eine gewisse Priorisierung mit sich. „Das will ich nicht verschweigen.“

Bürger sollen Vorschläge einreichen

Zunächst aber gilt es nun einen geeigneten Korridor zu finden. Bis zum September soll die sogenannte Raumwiderstandskarte für den Raum Holzkirchen erstellt sein. Darauf werden alle relevanten Aspekte für den Straßenbau eingetragen und nach ihrer Wichtigkeit farblich eingestuft. Während menschlicher Wohnraum als sehr wichtig und damit rot markiert wird, ist ein landwirtschaftlicher Acker nur sehr wenig schützenswert und damit weiß.

Zwischen diesen verschiedenen Schutzzonen, in denen beispielsweise auch die naturschutzfachlichen Bedenken eingeflossen sind, muss dann ein „möglichst konfliktarmer Korridor“ gefunden werden. Vorschläge hierzu können auf Basis der Raumwiderstandskarte oder eines Luftbilds von jedem Bürger zwischen September und Dezember 2017 eingereicht werden. Ausreichend ist eine gezeichnete Linie auf der eingereichten Karte, eine kurze Beschreibung der möglichen Trasse sowie die Angabe eines Absenders für eventuelle Rückfragen.

Anschließend werden diese Vorschläge vom Bauamt geprüft. Unterschriftenaktionen oder ähnliches laufen in dieser Phase aber ins Leere, wie Bauer erklärt. „Wir prüfen den Vorschlag eines einzelnen Bürgers nach den selben Kriterien wie einen mit 3.000 Unterschriften.“ Im Übrigen gehe es bei der Planung um die rein fachliche Bewertung der Maßnahme. „Bei aller emotionalen Vorbelastung bitte ich hier um einen fairen Umgang miteinander. Vorverurteilungen sind nicht hilfreich“, so Bauer.

Politische Bewertung folgt 2018

Die politische Bewertung der Südumgehung soll später erfolgen. Etwa gegen Mitte 2018 will das Straßenbauamt die verschiedenen Varianten geprüft haben und anschließend die Ergebnisse dem Marktgemeinderat und der Öffentlichkeit vorstellen. Hier könne die Gemeinde dann auch ihre Meinung abgeben. „Sie können sagen welche Variante sie wollen. Oder auch, dass sie gar keine wollen“, erklärt Rehm.

Eine Feststellung, die Robert Wiechmann wichtig war: „Ich glaube wir sind gerade alle nur so ruhig, weil wir darauf vertrauen, dass wir auf Basis der Ergebnisse immer noch ‘Nein’ sagen können.“ Dennoch konnte Rehm keine Garantie geben, dass die Wünsche Holzkirchens am Ende berücksichtigt werden:

Der Bund will einen Ausbau. Es kann also sein, dass sich der Bund nicht an ihren Vorschlag hält. Auch wenn wir das anstreben.

Bürgermeister Olaf von Löwis versuchte jedoch zu beruhigen. Er glaube nicht, dass eine Entscheidung an der Marktgemeinde vorbei getroffen würde. „In allen Gesprächen mit den Verantwortlichen, auch mit dem Verkehrsminister selbst, wurde mir versichert, dass die Wünsche der Gemeinden berücksichtigt werden.“

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