Holzkirchens teuerste Sackgasse

Lange lief es gut, dann der Schock: Die Bohrungen auf dem Holzkirchner Geothermie Areal stießen nach mehr als 4000 Metern auf Gas. Jetzt wird der finanzielle Schaden der Fehlbohrung deutlich. Doch wer übernimmt die Kosten? Steht das Geothermie-Projekt vor dem Aus? 

Das Bürgerinteresse ist groß. Finanziert wurde das Projekt schließlich auch durch Steuergelder. Doch jetzt gibt es Probleme.
Das Bürgerinteresse ist groß. Finanziert wurde das Projekt auch durch Steuergelder. Doch jetzt gibt es Probleme.

Seit Anfang des Jahres bohrt sich der Meisel auf dem Areal in der Alten Au in den Boden. Lange liefen die Arbeiten des Geothermie-Projekts gut. Stolze 4186 Meter hatte sich der Bohrmeisel vorgearbeitet. Doch dann die unerwartete Überraschung: Anstelle von heißem Thermalwasser stieß man auf Gas. Trotz aller Beschwichtigungen seitens des zuständigen Planungsbüros Erdwerk, trat wohl mehr Gas als erwartet aus der Erde.

Drei Millionen Euro Schaden

Tagelang trat das Erdgasgemisch immer wieder aus und musste an der Bohrplatzfackel verbrannt werden. Öffentliche Besichtigungen wurden abgesagt, das Sicherheitsventil wurde aktiviert. Zuletzt wurde sogar die Handynutzung auf dem Geothermie-Areal untersagt.

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Jetzt wird der Schaden deutlich. In einer „Krisensitzung“ sprachen Albert Götz, Geschäftsführer der Geothermie Holzkirchen GmbH und Versicherungsvertreter über das finanzielle Ausmaß der Fehlbohrung. Dabei soll sogar ein möglicher Abbruch des Projekts im Gespräch gewesen sein. Der Schaden beläuft sich auf zwei bis drei Millionen Euro, berichtet Geologe Franz Böhm vom Planungsbüro Erdwerk gegenüber dem Holzkirchner Merkur.

Zweiter Bohrversuch

Die Gemeinde geht indes davon aus, dass die Versicherung den Schaden übernimmt. Bürgermeister Olaf von Löwis bestätigte der Zeitung, dass man aufgrund erster Gespräche davon ausgehen könne. Das Bohrloch wurde währenddessen teilweise verfüllt und verpfropft.

Jetzt will man einen zweiten Anlauf starten. Die Geologen glauben, einen neuen Weg gefunden zu haben. Mitte Mai geht man davon aus, auf Thermalwasser zu stoßen. Dann hat der Bohrmeisel den Malmkarst erreicht, in welchem man das Wasser vermutet.

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