Holzkirchner helfen in den Slums

Um Kindern mit “Hasenscharte” zu helfen, reist das Team des Oberland Startup 8weltwunder nach Indien. Für den Holzkirchner Gründer Alexander Varro ist das Thema eine Herzensangelegenheit: Er ist selbst von dem Geburtsfehler betroffen.

Holzkirchner machen sich stark für Kinder in Indien: Alexander Varro (links) und sein Geschäftspartner Julian Wagner

Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist die häufigste angeborenen Fehlbildungen bei Kindern in Indien. Die charakteristische Y-förmige Spalte von der Oberlippe zur Nase, brachte ihr den abwertenden Namen „Hasenscharte“ ein. Ursachen einer solchen Entwicklung können sowohl in den Erbanlagen als auch an äußeren Einflüssen, darunter Komplikationen während der Schwangerschaft liegen.

Dank hoher Standards in der medizinischen Versorgung, können hierzulande derartige Fehlbildungen durch operative Eingriffe behoben werden. Zurück bleibt eine Narbe – und die reicht aus um Thema auf dem Schulhof zu werden: „Erfahrungen mit Mobbing während der Grundschulzeit sind mir nicht fremd“, erinnert sich der 8weltwunder Gründer Alexander Varro, „Dank dichtem Bartwuchs fällt das heute kaum noch auf. Doch in der Schule gab es immer wieder dumme Sprüche.“

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Noch härter trifft es unzählige Kinder auf dem tropischen Subkontinent Indien. Dort haben große Teile der Bevölkerung noch immer keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung oder einer Krankenversicherung. So bleibt die unbehandelte Fehlbildung als deutlich erkennbares Gesichtsmerkmal. In dem hinduistisch geprägten Land, in dem der Glaube an die Wiedergeburt fest verankert ist, werden Fehlbildungen jeglicher Art als Strafe für Fehlverhalten in früheren Leben interpretiert. Ein hartes Schicksal für Betroffene.

Hilfstätigkeit 4.0

Im kommenden September fliegt der Holzkirchner mit seinem Geschäftspartner Julian Wagner, Experte für Filmproduktion, in die indische Metropole Hyderabad. Dort begleitet das kreative Team die Hilfsorganisation „Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V.“ und dreht einen Film über deren Wirken vor Ort: „Wir begleiten die Ärzte von Anfang bis Ende. Wie werden die Kinder gefunden? Und wie werden sie operiert und behandelt?“

Ganz ungefährlich ist die Reise natürlich nicht: „Uns ist bewusst, dass wir dort einige Dinge sehen und erleben werden, die uns möglicherweise nachhaltig prägen werden. Aber diese Angelegenheit ist Alex sehr wichtig und als sein Geschäftspartner und bester Freund möchte ich das mit ihm durchziehen“, betont Wagner.

Der Film wird nach Fertigstellung auf einer eigens eingerichteten Crowd-Funding-Plattform veröffentlicht. „Wir wollen dort Geld für die Operation von Kindern einsammeln. Für nur 250 Euro pro Operation kann einem Kind ein besseres Leben geschenkt werden.“ So geht Hilfstätigkeit im 21. Jahrhundert.

Imagefilme gewinnen an Popularität

Als Experten für Webdesign und Filmproduktion war das kreative Startup zuletzt für große Unternehmen, Musiker, den Flughafen München und im vergangenen Jahr für die Marktgemeinde Holzkirchen aktiv. „Egal ob Konzern, öffentliche Einrichtung oder Hilfsorganisation – Imagefilme als Mittel der Kommunikation werden immer wichtiger“, weiß Varro.

Und wie geht es nach dem Indien Aufenthalt weiter? „Wir können uns vorstellen künftig jedes Jahr ein wohltätiges Projekt zu starten“, so Wagner. „Natürlich müssen wir zwischendurch auch wieder bezahlter Arbeit nachgehen“, ergänzt Varro lachend.

Aktuell sind die beiden an der Entwicklung einer Plattform für effiziente und kostengünstige Vermittlung von Immobilien beteiligt. Mehr dürfen die Unternehmer bisher noch nicht preisgeben: „Nähere Infos folgen nach unserer Reise“, versichert Varro. Über die Erlebnisse in den Slums von Indien berichten die Beiden dann ab September exklusiv der Holzkirchner Stimme.

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