Eine 91-jährige Frau hatte Gas und Bremse ihres Autos verwechselt und war in den Tegernsee gefahren. Ihre Retter, zu denen auch Hans Mielke gehörte, wurden gestern vom Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet.
Die 91-jährige Frau kam mit einem befreundeten Ehepaar gerade vom Kaffeetrinken aus dem Hotel Überfahrt. Bei der anschließenden Heimfahrt beschleunigte, noch auf dem Parkplatz, ihr Fahrzeug unkontrolliert. Laut Polizei hatte die Dame tragischerweise Gas und Bremse verwechselt. Kurz darauf überfuhr das Auto einen etwa 80 cm hohen Absatz, überschlug sich und stürzte über die angrenzende Betonmauer zwei Meter tief in den See. Die Fahrerin konnte sich aus dem PKW noch selbst befreien.
Die beiden anderen Insassen wurden von Helfern aus dem untergegangenen Fahrzeug geholt. Da die Wasserwachten Rottach-Egern und Bad Wiessee gerade bei einem anderen Einsatz auf dem See waren, trafen sie bereits drei Minuten nach dem Unfall vor Ort ein. Die Retter waren Daniel Dehm aus Gmund und Hans Mielke, Rettungsflieger und Tauchausbilder aus Warngau. Dehm fischte nahe der Unglücksstelle, als er nach eigener Aussage „das Auto vorbeifliegen sah“. Mielke war mit der Wiesseer Wasserwacht gerade damit beschäftigt, ein Segelboot auf dem See zu bergen, als ihn ein Funkspruch erreichte und über das Unglück nahe der Überfahrt informierte.
Rettungsaktion vergebens – Helfer geehrt
Die beiden schafften es, gemeinsam mit den herbeigeeilten Robert Burmeister und Doris Lerchl-Goldermann, den 86-jährigen Beifahrer und dessen 84-jährige Ehefrau auf dem Rücksitz zu befreien. Die sofort eingeleitete Reanimation verlief jedoch erfolglos, sodass der Mann noch an der Unfallstelle verstarb. Wenige Tage später erlag dann auch die 84-jährige Frau im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Nichtsdestotrotz wurden Dehm und Mielke gestern vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer für ihren selbstlosen Einsatz geehrt. Im Antiquarium der Münchner Residenz verlieh Seehofer den Helfern vom Tegernsee sowie vielen weiteren Rettern aus ganz Bayern die Rettungs- beziehungsweise die Christophorus-Medaille. Startbild: Bayerische Staatskanzlei
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