Das Bahnhofsareal in Gmund befindet sich seit 2012 im Besitz der Gemeinde. Neben drei in die Jahre gekommenen Wohnhäusern – in einem davon befinden sich derzeit Asylbewerber – gibt es hier viel Boden, unbefestigte Parkplätze, verwilderte Grünfläche und eine baufällige Lagerhalle. Das gesamte Gebiet umfasst 9,4 Hektar und erstreckt sich von dem Sparkassengebäude entlang der Wiesseer Straße bis zum Bahnübergang in Kaltenbrunn. Nach Süden geht es bis zum Seeufer und der Mangfall.
Im April vergangenen Jahres stimmte der Gemeinderat über die Pläne rundum das Bahnhofsgelände ab. Ein Hotel mit 150 Betten soll entstehen, keine andere Unterkunft der Gemeinde könnte so vielen Gästen Platz bieten. Tatsächlich könnte das Hotel auch Konkurrenz für andere Teilgemeinden bedeuten.
Denn die Lage ist attraktiv: Der Standort würde unter anderem Seeblick, unmittelbare Nähe zum Bahnhof und zu Wanderwegen und viele Sonnenstunden an einem schönen Tag bieten. Die direkte Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln könnte insbesondere für Kongress- und Tagungsgäste von Vorteil sein.
(Fast) Alles neu
In der jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat erneut mit den großen Plänen. Diesmal ging es um die Finanzierung des Projekts. Die Gemeinde will abschätzen, ob der Staat durch Zuschüsse der Städtebauförderung eine finanzielle Unterstützung bieten könnte.
„Wir müssen der Regierung von Oberbayern Details liefern“, stellte Bürgermeister Georg von Preysing klar. Daten und Fakten über die Umgestaltung sind gefordert. Denn bei dem bestehenden Bebauungsplan geht es nicht nur um das geplante Hotel. Auch andere Verschönerungen sind vorgesehen.
So soll die Lagerhalle abgerissen, der bisherige Busbahnhof an das andere Ende des Bahnhofs verlegt und durch einen Kurzzeitparkplatz sowie einen Kiosk ersetzt werden. Zudem ist eine Tiefgarage, alternativ ein Parkdeck geplant. Auch ein weiteres touristisches Gebäude soll nahe der Bahnbrücke entstehen. Zwei der Häuser sollen saniert werden, die derzeitige Asylunterkunft soll langfristig abgerissen werden.
Regierung soll helfen
Doch die Gemeinde Gmund kann die Antragsprozedur an die Regierung nicht alleine übernehmen. Den meisten Gemeinderäten erschien es logisch, die Firma Lars Consult, die sich bereits mit dem Bebauungsplan befasst, mit in die Antragstellung zur Städtebauförderung zu nehmen. Die Firma soll dafür zunächst ein Angebot abgeben.
Nicht alle Gemeinderäte waren der Antragsstellung positiv gestimmt. Unter anderem Laura Wagner von den Grünen war skeptisch. Da sie bereits gegen die Pläne rund um das Bahnhofsareal war, überraschte es jedoch nicht, dass sie auch den Einstieg in die Städtebauförderung ablehnte. Insgesamt stimmte der Gemeinderat 17 zu drei für die Antragsstellung.
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