Hubert: Schiefgehen darf nichts

Montag, 10 Uhr. Normalerweise herrscht in der Küche des Bräustüberls Hochbetrieb. Allein 50 Mitarbeiter bereiten die Speisen für durchschnittlich 1.680 Gäste vor. Doch heute bietet sich ein ganz anderes Bild. Die Kochtöpfe sind verwaist. Das „Bräu“ ist wegen Umbaumaßnahmen zu. Die Arbeiten kosten rund 1,2 Millionen Euro. Und der Zeitplan ist ambitioniert.

Nach zwölf Jahren wird die Küche im Bräustüberl nun renoviert
Nach zwölf Jahren wird die Küche im Bräustüberl nun renoviert.

2003 hat Wirt Peter Hubert das Bräustüberl übernommen. Schon damals wurde groß umgebaut, die Küche renoviert. Um das fortan deutlich größere Angebot an Speisen anbieten zu können, mussten die Kapazitäten erweitert werden. Nun, knappe zwölf Jahre später, stehen wieder große Arbeiten an. Und das obwohl das Sortiment diesmal nicht erhöht wird.

„Bei einer derartigen Beanspruchung hat eine Küche nun mal nur eine bestimmte Lebensdauer“, erklärt Peter Hubert. Rund 600.000 Besucher strömen jährlich ins Bräustüberl. Sie alle wollen versorgt werden.

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Neue Küche und Lüftungsanlagen

Daher wird jetzt der komplette Küchenbereich inklusive Belüftungstechnik erneuert. Eine Küche, die höchsten Ansprüchen genügt, wird eingebaut. Alle Öfen werden ersetzt. Der komplette Bereich gefliest. Auch die Arbeitsabläufe werden optimiert. Allein 50 der insgesamt 120 Mitarbeiter sind in der Küche beschäftigt. In drei Schichten ab 6 Uhr bis kurz vor Mitternacht stehen sie an den Töpfen und Pfannen oder den Spülbecken.

Koch- und Spülbereich werden nun voneinander getrennt. Wo derzeit die Essensausgabe ist, wird künftig gespült. So genügt das Bräustüberl auch neuesten Hygienevorschriften. Man habe keine Auflagen bekommen, sich aber trotzdem zu dieser Optimierung entschlossen, so Hubert weiter.

Doch nicht nur die Küche wird erneuert. Auch im Kellergewölbe geht es rund. Die Kühlräume sind künftig komplett ins Untergeschoss verlagert. Es enstehen vier neue Kühlbereiche mit unterschiedlichen Temperaturen. Auch der Lift zum Keller- und Vorratsbereich wird neu gemacht. Die Anlieferung findet künftig über einen neuen Zugang zwischen Kirche und Bräustüberl statt.

Der Steinboden wird hier in den kommenden Wochen durch einen Holzboden ersetzt
Der Steinboden wird hier in den kommenden Wochen durch einen Holzboden ersetzt.

Auch in den Gasträumen verändert sich Vieles. Es wird frisch geweißelt. Künftig wird auch das „Große Bräustüberl“, also der Hauptgastraum, statt des derzeitigen Stein- einen Holzboden haben. Die Toiletten werden um ein Behinderten-WC erweitert. Dafür entsteht ein neuer Eingang neben der Damentoilette. Barrierefrei zugänglich sind die Klos schon heute. 2008 wurden die Stufen auf dem Weg zum Sanitärbereich entfernt.

Alles in allem hat Wirt Peter Hubert also Einiges vor in den nächsten Wochen. „Es ist ein ambitionierter Zeitplan. Schiefgehen darf nichts“, betont Hubert. Auch er weiß, dass bei einem so alten Gebäude so manche unliebsame Überraschung auf die Arbeiter lauern könnte.

Trotzdem ist er sich sicher, pünktlich zum 12. Februar, dem Unsinnigen Donnerstag, wieder öffnen zu können. Allein zehn ortsansässige Handwerksbetriebe und Firmen sind mit den Arbeiten betraut. Die Gesamtkosten liegen bei 1,2 Millionen Euro. Wirt Hubert und die Herzogliche Familie, Herzog Max in Bayern und dessen Tochter Anna, teilen sich die Kosten.

Hier noch ein paar Eindrücke von den aktuellen Umbaumaßnahmen:

Peter Huber Braeu Umbau 4
Peter Hubert Braeu Umbau 6
Peter Hubert Braeu Umbau 7
Peter Hubert Braeu Umbau 8
Peter Hubert Braeu Umbau 9

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