Hurler kauft sich bei Egerner Höfen ein

Egerner Höfe: Klaus-Dieter Graf von Moltke hat drei Gebäude seiner Hotelanlage an den Unternehmerspross Oliver Hurler verkauft. Mit dem Erlös von etlichen Millionen Euro will der Hotelier sein Stammhaus auf den neuesten Stand bringen. Eine “Win-Win-Situation”, so Moltke.

Egerner Höfe: Der Guggnhof und zwei andere Villen wurden an Oliver Hurler verkauft.
Egerner Höfe: Der Guggnhof und zwei andere Höfe wurden an Oliver Hurler verkauft.

Obwohl Klaus-Dieter Graf von Moltke schon Mitte September in einer nichtöffentlichen Sitzung den Rottacher Gemeinderat über seinen Deal mit Oliver Hurler informierte, sickerte lange nichts durch. Erst jetzt bekam die Tegernseer Stimme Wind davon. War es zunächst noch ein Gerücht, so bestätigt dieses nun Moltke voll umfänglich. Ja, er habe im Sommer einen Teil seiner 17.000 Quadratmeter großen Hotelanlage an Hurler verkauft.

„Es geht um die beiden neuen Höfe Catherina und Valentina, sowie das Gästehaus mit den Arztpraxen, den Guggnhof, auf der anderen Seite der Aribostraße und nicht um das Stammhaus und die beiden Almen. Die bleiben im Privatbesitz“, erklärt der Rottacher Unternehmer. Die beiden Höfe Catherina und Valentina mit ihren 24 Zimmern und Suiten im oberbayerischen Stil – Baukosten einst 12,5 Millionen Euro – sind durch einen unterirdischen Flur mit dem Stammhaus verbunden.

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Moltke wird Pächter seiner Höfe

Den Baugrund für die beiden Höfe hatte Moltke 2006 in einer Nacht- und Nebelaktion gekauft. „Bereits im Dezember 2007 war schon die Eröffnung der Höfe Catherina und Valentina. Da dies in mein Gesamtkonzept passt“, berichtet Klaus-Dieter Graf von Moltke nicht ohne Stolz, „habe ich einen Investor gesucht und gefunden. Es ist der jüngste Spross der Familie Hurler, Oliver Hurler.”

Diese habe die Gebäude im Sommer gekauft. Moltke hat sie im Gegenzug zunächst auf 15 Jahre mit entsprechender Verlängerungsoption gepachtet. “Wenn eine Deutsche Bank „Sale-and-Lease-Back“ Modelle macht, als eine Art Rückmietverkauf, warum sollte ich dies nicht auch machen“, so der Hotelier. Auch Moltkes Neuerwerbung aus dem Jahr 2012 ging an Hurler, der benachbarte Guggnhof.

Damals hatte der Rottacher Gemeinderat einem besonderen Finanzierungsmodell zugestimmt. Der Hotelier bekam die Erlaubnis, sechs Suiten als Ferien-Appartements an Privatleute zu verkaufen. Sie bleiben allerdings an das Hotel gebunden.

Ohne eine Möglichkeit der Querfinanzierung durch Wohnungen lasse sich ein Fünf-Sterne-Hotel, das teils schon über 20 Jahre auf dem Buckel habe, in der heutigen Zeit kaum mehr wirtschaftlich führen, sagte Moltke damals zu seiner 117 Betten-Hotelanlage. Die Gesamtsituation ist heute offenbar nicht rosiger geworden.

„Win-Win-Situation“ für Hurler und Moltke

„Ich investiere alleine in mein Stammhaus innerhalb von 18 Monaten fast zwei Millionen Euro, es wird also revitalisiert. Ich habe die Küche komplett neu gemacht, eine zweite gebaut. Und bin dabei, alle Zimmer im Stammhaus neu zu machen. Das Schwimmbad wird auch überarbeitet“, so der 60-jährige Unternehmer.

Er wolle das Unternehmen mit diesem Schritt in die nächste Generation führen. Und dies sei in der Großhotellerie nicht einfach. „Ich habe allein schon in diesem Jahr eine dreiviertel Million Euro in das Stammhaus Egerner Hof investiert. Und in den nächsten 12 Monaten wird nochmals die gleiche Summe dazukommen“, so Moltke. Deswegen habe er den Weg mit dem Rückmietkauf eingeschlagen, denn dadurch verbessere sich das Unternehmensergebnis.

Der Erlös aus den Verkäufen der anderen Höfe soll in das Stammhaus investiert werden.
Der Erlös aus den Verkäufen der anderen Höfe soll in das Stammhaus investiert werden.

„Und meine Betriebsfähigkeit verändert sich durch den Verkauf nicht um ein Grad. Für Hurler und für mich ist dieser Deal eine Win-Win-Situation. Für mich jedenfalls war es kein schlechtes Geschäft“, sagt Moltke offen. Durch den Verkauf ändere sich weder etwas am Betrieb, am Standing noch am Angebot der weitläufigen Hotelanlage, „denn ich bleibe weiterhin Eigentümer des Stammhauses“.

Oliver Hurler war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ein Mitarbeiter seiner „Oliver Hurler GmbH & CO Grundstücks KG“ in der Rottacher Fromundstraße erklärt auf Anfrage, dass sich Hurlers Firma nicht nur in die Egerner Höfe eingekauft hat, sondern am Tegernsee mittlerweile weitere Immobilien besitzt.

In der Kißlingerstraße und am Riederstein seien das Wohnimmobilien, am Weißach-Damm ein alter Hof. Ansonsten engagiere sich das Hurler-Unternehmen mit Gewerbeimmobilien hauptsächlich in den östlichen Bundesländern.

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