„Ich nehme die Herausforderung an“

Wie gestern berichtet, amtiert Johann Hansinger (64) seit Montag als neuer Geschäftsführer der Naturkäserei Tegernseer Land. Die Erwartungen an den gebürtigen Österreicher sind groß.

In der Tegernseer Stimme meldet er sich nun erstmals exklusiv zu Wort und berichtet von seinen Plänen für die Naturkäserei in Kreuth.

Johann Hansinger ist seit Montag neuer Geschäftsführer der Käserei Tegernseer Land
Johann Hansinger ist seit Montag neuer Geschäftsführer der Käserei Tegernseer Land.

Vor 64 Jahren im oberösterreichischen Waizenkirchen geboren, absolvierte Johann Hansinger nach der Lehrzeit seinen Meisterkurs in Weihenstephan. Zu seinen wichtigsten beruflichen Stationen zählen 26 Jahre als Betriebsleiter im Milchhof Miesbach. Zuletzt war Johann Hansinger als Käsereileiter im größten Weichkäsebetrieb Österreichs tätig.

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Jetzt warten in der Käserei in Kreuth große Herausforderungen auf den Käsekenner. Der Tegernseer Stimme erzählte er exklusiv, warum er mit 64 noch nicht in den Ruhestand gehen will, sondern die neue Aufgabe gerne annimmt.

Tegernseer Stimme: Was wollen Sie mit Ihrem Arbeitsbeginn zuerst anpacken?

Johann Hansinger: Ich möchte im Sinne von Hans Leo das Unternehmen weiterführen und mittelfristig die Ergebnisse so verbessern, dass das Unternehmen wirtschaftlichen Erfolg und zukünftig Bestand hat. Gleichzeitig will ich die Qualität nicht nur erhalten, sondern noch ausbauen.

Tegernseer Stimme: Sie sind ausgewiesen als Käsereifachmann. Sind Sie auch ein Ökonom?

Johann Hansinger: Es stimmt, dass ich meine Tätigkeiten seit fast 50 Jahren in Käsereien ausgeübt habe. Von Beruf bin ich Molkereimeister. Aber in meinen bisherigen Positionen konnte ich mir alle betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aneignen. Hier in der Naturkäserei sind beide Fähigkeiten notwendig. Einmal, um die produktionstechnischen Abläufe zu optimieren, zum anderen, um dabei ein wirtschaftlich positives Ergebnis zu erzielen.

Tegernseer Stimme: Wo ist noch Potenzial für Verbesserungen?

Johann Hansinger: Für konkrete Antworten ist es in den ersten Tagen noch zu früh. Alle Bereiche werden überprüft. Im Vordergrund steht die Kostenreduktion. Dazu gehört der Einkauf, wie auch der Vertrieb und die Preissituation. Ziel muss es sein, das Unternehmen mittelfristig in schwarze Zahlen zu bringen und das Milchgeld für unsere Erzeuger zu sichern.

Den Ruhestand verschoben

Tegernseer Stimme: Im Tegernseer Tal beliefern etliche Landwirte die Konkurrenz. Gehen Sie auf diese Bauern zu?

Johann Hansinger: Ich glaube nicht, dass wir als Naturkäserei Tegernseer Land uns mit der Firma Bergader in irgendeiner Weise auseinandersetzen sollten. Diese Firma ist ein renommierter bayerischer Milchverarbeiter, der hier in der Gegend die konventionelle Milch abholt. Wir sind auf einer komplett anderen Schiene. Wir verarbeiten hier Heumilch für den Rohmilchkäse. Und somit gibt es mit der Firma Bergader wenig Anknüpfungspunkte.

Tegernseer Stimme: Bei Ihrem Amtsantritt hieß es, Sie wollten es mit 64 Jahren noch einmal wissen. Was war damit gemeint?

Johann Hansinger: Ganz einfach: Die Organe der Naturkäserei kamen auf mich zu, mit der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, für sie tätig zu werden. Von meiner Lebensplanung war ich zwar auf einer anderen Ausrichtung. Aber mir war klar, dass es noch einmal eine spannende Aufgabe werden könnte, einen Betrieb wie die Naturkäserei in dieser Konstellation zum Erfolg zu führen. Zwar gehen andere in diesem Alter in den Ruhestand. Doch das Vertrauen, das mir hier entgegengebracht wurde, veranlasste mich, die Herausforderung anzunehmen und den Ruhestand noch etwas zu verschieben.

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