Springkraut wuchert im Tal

Es komme zwar rosarot daher und sei auch schön anzuschauen, doch die Wirkung sei verheerend. Die Rede im Rottacher Gemeinderat war vom Springkraut, das nun verstärkt bekämpft werden soll. Denn auf der Strecke bleiben vor allem die heimischen Pflanzen im Tegernseer Tal.

Das Indische Springkraut blüht üppig und breitet sich rasant aus - auch hier im  Tal.
Das Indische Springkraut blüht üppig und breitet sich rasant aus – auch im Tegernseer Tal.

Seit 15 Jahren macht es sich bereits eine Gruppe von zehn bis fünfzehn Senioren zur Aufgabe, befallene Landstriche in Rottach-Egern und Kreuth vom Indischen Springkraut zu befreien. Denn diese bis zu zwei Meter hohen Gewächse würden sich explosionsartig vermehren. Sie seien eine Gefahr für heimische Pflanzen wie auch der damit verbundenen Insektenwelt, schilderten Maria Lewanskowski und Walter Hübsch vom Obst- und Gartenbauverein die Lage.

„Ich bin dankbar, dass sich so viele Freiwillige dem Projekt verschrieben haben“, betonte Bürgermeister Christian Köck (CSU), „doch es wäre schön, wenn dem Trupp im gesetzten Alter unter die Arme gegriffen werden könnte“. Denn oftmals seien die Standorte des Krauts auch schwer zugänglich, so Hübsch. Er war bis zu seiner Pensionierung vor drei Jahren Bauamtsleiter der Gemeinde Rottach.

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Es ist auch bereits gelungen, einige Flecken von diesem Unkraut zu befreien. Aber es ist ein Wettlauf mit der Zeit.

Inzwischen sei das Kraut bereits über die Weißach gesprungen. Ganze Auen zwischen Bayerwald und Ringsee seien befallen, ebenso an der Monialm und am Suttensee. „Es wird im Juni und Juli rot und röter. Es ist kein aussichtsloser Kampf, man kann ihn gewinnen, auch wenn er lang und schwierig ist“, so Hübsch. Und seine Mitstreiterin Lewanskowski betont: „Wenn man nur eine dieser einjährigen Pflanzen stehen lässt, vermehrt sie sich durch ihre Samen tausendfach. Im nächsten Jahr ist sie dann bereits auf 100 Quadratmetern vorhanden“.

Damit dieser Kampf gelinge, bräuchte ihr Trupp Unterstützung von Jüngeren. „Da unsere Truppe nicht jünger wird, es sind auch 80-Jährige dabei, brauchen wir neue Mitstreiter, um kampfstärker zu werden“, warb Hübsch. Geschehe nichts, „so werde ein voraussichtlich nicht mehr zu behebender Schaden an unserer Heimat entstehen“.

Irreparabler Schaden für die Flora

Dabei ist die Entfernung des “Krauts” eigentlich nicht allzu schwer. Die einzelnen Pflanzen müssen mitsamt der Wurzel aus der Erde gezogen werden. Um sie wirklich dauerhaft zu entfernen, sollten sie danach allerdings unbedingt im Müll entsorgt werden. Denn im Kompost oder der braunen Tonne überleben die Samen und können sich so erneut verbreiten.

Am 6. April wollen Lewanskowski und Hübsch ihren Appell nun dem Gemeinderat in Kreuth vorstellen. Für den 20. April sei eine Versammlung im Gasthof zum Hagn geplant. Beide hoffen auf zahlreiches Erscheinen von neuen Freiwilligen zur Bekämpfung des Indischen Springkrauts. Idealerweise sollten immer zwei Personen die Patenschaft für einen befallenen Fleck übernehmen. So hoffen sie, könnte es gelingen, das aus Indien rasant eingewanderte Kraut zurückzudrängen. Gelinge das nicht, habe man in 20 Jahren eine irreparable Entwicklung.

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