Im Herbst rollen die Bagger an

Nachdem alteingesessene Familien ihre Immobilien veräußert haben, entsteht nun ein gewaltiges Bauvorhaben am sogenannten „Viehhallenplatz“ gegenüber dem Maximilian in Gmund. Alte Gebäude, die den Ort einst prägten, werden jetzt abgerissen.

Das alte Gebäude an der Tegernseer Straße in Gmund soll abgerissen werden

Die Pläne des Bauherrn Christian Werth, die dem Ortsplanungsausschuss zur Genehmigung vorlagen, sind ehrgeizig. Bereits im Herbst sollen die Bagger anrücken, die Fertigstellung plant der Bauunternehmer aus Gmund für Ende 2018. Dann werden dort Ecke Tegernseer- und Max-Obermayer-Straße zwei Wohn- und Geschäftshäuser mit jeweils zwei Voll- und einem Dachgeschoß entstehen, verbunden durch einen eingeschossigen Zwischenbau.

Nach letztem Stand sind dort insgesamt 13 Wohnungen geplant. Sie sollen in dem nördlichen Trakt mit 40 x 13 Metern und im südlichen mit 23 x 11,50 Metern untergebracht werden. Außerdem sind noch eine Arztpraxis, sowie zwei Büros und fünf Läden geplant. Gewaltig ist der Eingriff in den Untergrund. Zwei Untergeschoße sollen Kellerräume und 45 Stellplätze aufnehmen. Weitere sechs sind oberirdisch vorgesehen.

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Grundstückstausch für Gehweg

Offen war im Ausschuss zunächst noch, wie die sechs Stellplätze an der Max-Obermayer-Straße angeordnet werden sollen, parallel jeweils drei oder senkrecht. Diese Kopfparkplätze mit direkten Aus- und Einfahrten zur Straße wurden letztlich genehmigt. Im Gegenzug bekommt die Gemeinde Teile des Gehwegs „als öffentliche Fläche“ an der Tegernseer Straße, so Bürgermeister Georg von Preysing (CSU), „damit die Fußgänger vernünftig durchgehen können und ein Sichtdreieck“ bei der Ein- und Ausfahrt von der Max-Obermayer-Straße bestehe.

Geändert werden soll auch das Dach der Tiefgaragenzufahrt. Statt einem Satteldach soll es ein begrüntes Flachdach werden, erklärte Bauamtsleiterin Christine Lang. Die Fassade mit massiver Bauweise, Holzverschalung und Fensterläden gefällt der Gemeinde.

So sieht der Plan für die Tegernseer Straße 8 in Gmund aus / Plan: Atelier Glasnhof

Dennoch lag Preysing eine Klarstellung zu den Vorwürfen am Herzen, dass sich der Gmunder Ortskern so stark verändere. „Früher waren es drei alteingesessene Familien. Inzwischen aber haben sie „ihren Besitz veräußert“. Dadurch entstehe nun „eine komplett neue Ortsmitte. Aber nicht, weil wir dies so wollten, sondern entstanden ist dies durch Besitzübergang“. Barbara von Miller (SPD) monierte, man hätte sicher auch für den Baukörper „eine gefälligere Lösung“ finden können.

„Dies aber ist den Umständen geschuldet“, erwiderte Preysing. Einwände gegen diese Planungen gibt es bislang weder vom Straßenbauamt in Rosenheim noch vom Landratsamt. Einstimmig genehmigte der Ortsplanungsausschuss den Bauantrag von Werth.

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