Ein Kommentar von Robin Schenkewitz:
Transparenz ist ein Wesenselement der Demokratie. Nicht zuletzt das deutsche Grundgesetz wurde in diesem Geiste geschrieben. Doch mit der Transparenz ist das so eine Sache. Klar, wenn man in einer Demokratie lebt, dann wollen Bürger wissen, was man als Bürgermeister und Gemeinderat so macht.
Aber das muss ja nicht immer und nicht zu allen Themen sein. Wenn man am Ende des Jahres steht, dann will zum Beispiel der Höß Peter von der Westbank gern die Sachen vom Tisch haben. Da muss doch keiner dabei sein. Da reichen die drei großen A’s der Kommunalpolitik: Absprechen, abstimmen und abwinken. So war das auch beim letzten Mal.
Im stillen Kämmerlein wird da die Tagesordnung zurechtgelegt, wie es grad gefällt. Vier unwichtige Punkte für den Plebs auf den Besucherrängen. Den Hot Shit, wie man auf der Westbank sagt, (Zinssatz für den Haushalt, Asyldebatte) den verhackstückt man im Verborgenen. Klingt old school – lief aber gut durch.
Old school Westbank
Woher soll er auch kommen, der Anstoß. Ist doch alles gut so, wie es ist. „Homma imma scho so gmacht“, grollt es einem von den düsteren Rathauswänden mit seinem noch düstereren Porträts alter Bürgermeister entgegen. Und wenn dann doch was an die Presse rutscht, gibt’s was auf die Finger vom jetzigen Chef. Nestbeschmutzer nennen es die einen, Gruppenzwang die anderen. Gut, die Gemeinde hat sich viel vorgenommen, ist verschuldet, hat große Pläne. Aber das muss man ja nicht mit allen besprechen.
Und wehe jemand kräht nach einem Livestream (internetz und so, setzt sich eh nicht durch im Tal). Dann gibt`s ja noch den jungen Sareiter. Der will erst einmal reden, nachdenken. Mit anderen Bürgermeistern besprechen, beraten, ausdiskutieren. Nicht-öffentlich, versteht sich. Frühestens mit einer Renovierung des Sitzungssaals könnte man dann über eine Neuerung nachdenken. Und bis dahin bleibt alles beim Alten, in Schwefelhausen.
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