Welche Themen sorgten für die großen Aufreger? Wer hat sich im Jahr 2014 besonders hervorgetan? In der Redaktion haben wir uns Gedanken gemacht. Und die Top Aufreger und Aufsteiger des Jahres zusammengestellt. Heutiger Aufreger: der ehemalige Sparkassenchef Georg Bromme.
Der Name Georg Bromme wurde vielen erst nach seiner Amtszeit so richtig bekannt. Dann nämlich, als er der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Kreisparkasse Miesbach-Tegernsee immer öfter in Verbindung mit den Affären um Jakob Kreidl und dem System Miesbach fiel. Prüfbericht um Prüfbericht deckte nacheinander die Machenschaften von Bromme auf und hinterließ ein Bild der Geldverschwendung auf Seiten des Bankhauses.
Großzügiges Sponsoring unter Bromme
„Was dem Landkreis nutzt, nutzt auch der Sparkasse“, so Brommes Motto, nachdem er das Geld “unters Volk” brachte. Und so investierte er die Gelder der Sparkasse in verschiedenste Projekte, die sowohl die Prüfer der Regierung von Oberbayern als auch die der Sparkasse selbst mittlerweile als unrechtmäßig einstufen.
Darunter beispielsweise der Kauf der Geitauer Alm in Bayrischzell. 2006 erwirbt die Kreissparkasse die 1.330 Meter hoch gelegene Immobilie. Samt Renovierung entstehen der Sparkasse dabei Kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Inoffizieller Grund: Man wollte der damals in Geldnot steckenden Gemeinde Bayrischzell einen Gefallen tun. Dies sei jedoch keine Maßnahme, die in den Aufgabenbereich der Sparkasse fällt, urteilten die Prüfer im Nachhinein.
Teures Nachspiel?
Ebenso verhält es sich mit dem Kauf des Psallierchors im ehemaligen Kloster Tegernsee. Die Sammlung mit über 11.000 Büchern sollte der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Inklusive der Planungskosten hat die Sparkasse im Auftrag von Bromme rund 1.750.000 Euro ausgegeben.
Und das sind nur die Highlights unter einer Vielzahl von zweifelhaften Ausgaben, die unter der Regie Brommes von der Sparkasse gesponsert wurden. Es wurde auch die Renovierung des Landratsbüros oder die Geburtstagsfeiern von Jakob Kreidl und Arnfried Färber bezuschusst. Zudem erhielt ein Schießstand in Achenkirch, bei dem der passionierte Jäger Bromme selbst oft schießen ging, eine Zuwendung im fünfstelligen Bereich.
Mittlerweile versucht das Geldhaus das zweifelhafte Erbe Georg Brommes wieder zu veräußern. Doch das scheint gar nicht so einfach, wie die Bemühungen der vergangenen Monate zeigen. Zudem haben die jetzigen Verantwortlichen der Sparkasse den klaren Auftrag erhalten, Rückforderungen an ihren ehemaligen Chef zu stellen.
Für 934.000 Euro soll Bromme selber aufkommen. Weitere 4,37 Millionen Euro werden auf Bromme und die anderen Verwaltungsräte umgelegt. Für Bromme könnte die Geschichte also noch ein teures Nachspiel haben. Und so kommuniziert dieser nur noch über einen Anwalt mit seinem früheren Arbeitgeber. „Eine solche existenzvernichtende Haftung ist aus unserer Sicht untragbar. Wir weden Herrn Bromme dagegen verteidigen“, erklärte Brommes Anwalt Otto Gaßner gegenüber der Tegernseer Stimme im Oktober.
Bromme selbst scheint an den Praktiken damals offenbar kaum Anstoß zu nehmen. So sieht er sein Verhalten weiter als Dienst am Landkreis und dementsprechend beispielsweise den geplanten Verkauf der Bücher des Psallierchors als Barbarei.
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