Johanna-Ecker Schotte:
“In Bayern gibt es keinen Fall, der so massiv war”

2021 fand man auf einem Warngauer Hof 139 verwahrloste Tiere. Nicht alle konnten gerettet werden. Nun ist ein Urteil gefallen. Das sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins zu der Entscheidung.

Das Rottacher Tierheim nahm damals einige Katzen auf.

Vor etwa zwei Jahren wurde der Tierschutzverein Tegernseer Tal und das Veterinäramt Miesbach auf eine 64-jährige Warngauerin aufmerksam. Aufgrund diverser anonymen Anzeigen ging man der Sache genauer nach. Johanna Ecker-Schotte, Vorsitzende des Tierschutzvereins, erklärt: „Man hat auf dem Hof 139 verwahrloste Hunde und Katzen gefunden.“ Zuerst wurden sie in die TK Schliersee und anderen Tierarztpraxen gebracht. Dort sollte erst der Gesundheitsstatus der Tiere dokumentiert werden. Daraufhin wurden sie auf 16 Tierheime in ganz Bayern verteilt. Ecker-Schotte betont:

Die Tiere waren in durchwegs schlechten bis katastrophalen Zustand. Johanna Ecker-Schotte

Auch tote Tiere fand man auf dem Hof, den die 64-Jährige pachtete. Jetzt wurde die Warngauerin verurteilt. Wie unter anderem der Münchner Merkur berichtet, habe die 64-Jährige eine Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung, ein Haltungsverbot sowie eine Geldstrafe in vierstelliger Höhe erhalten.

Anzeige

In diesem Zusammenhang betont Ecker-Schotte, die Wichtigkeit anonymen Hinweisen. Jedoch weiß die Vorsitzende auch: “Wichtig ist, ob die Anonymen auch aussagen wollen.” Da trenne sich die Spreu vom Weizen, sagt sie. Als Verein habe man auch wenig Befugnisse, man kümmere sich aber um alle Hinweise und gebe sie an das Veterinäramt weiter. Im Fall von 2021 sei zusätzlich Geduld ein wichtiger Faktor gewesen. “Man ist oft ungeduldig, es lohnt sich aber, auf der sicheren Seite zu sein”, weiß Ecker-Schotte.

Vor zwei Jahren zahlte sich diese Geduld auf jeden Fall aus. Ecker-Schotte betont:

In Bayern gibt es keinen Fall, der so massiv war. Johanna Ecker-Schotte

Die gefundenen Tiere seien verschmutzt, verkotet und verfilzt gewesen. Daraufhin wurden sie erstmal grundversorgt. Eine Katze verstarb leider in der ersten Nacht.

Mit dem Urteil ist die Tierschutzverein-Vorsitzende zufrieden. “Ich sehe das als Zeichen, dass daran gedacht wird.” Jedoch warnt sie auch: “Auf jeden Fall gibt es eine Dunkelziffer.” Man denke nur einmal an die vielen illegalen Tiertransporte.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner