Bereits im November vergangenen Jahres diskutierte der Gemeinderat über die Vorschläge von Ortsplaner Eberhard von Angerer. Denn das neue Badehaus, das Ende des Jahres fertiggestellt sein soll, erfordert nicht nur in diesem Bereich eine Anhebung der Wilhelminastraße, an ihr sollen auch zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. „Sie ist kein Glanzstück mehr. Man sieht nur viel Asphalt und nur peripher Bäume“, so Angerer nun in der vergangenen Gemeinderatsitzung.
Die knapp neun Meter breite Fahrbahn soll so umgestaltet werden, dass beidseitig Parkplätze entstehen können. Dies sei erforderlich, da die gesamten Stellplätze des Badeparks, des Badehauses und zum Teil auch der Spielarena in der Straße nachgewiesen werden müssten. Zur Gliederung der Senkrechtstellplätze und zur gestalterischen Aufwertung des Straßenraums sind Baumpflanzungen zur „Gliederung“ vorgesehen.
„Nach fünf Stellplätzen ein Baum, um den Charakter einer Allee zu bekommen“. Insgesamt sollen in dem Bereich zwischen Spielarena, Badehaus, Badepark und SME-Projekt dann 110 Stellplätzen vorhanden sein, hofft Angerer, denn die „Parkplatznot“ dort sei vorhanden. Deshalb sei auch vom Tennisplatz etwas „weggenommen“ worden.
Der Bus würde künftig direkt vor dem Badepark halten. Damit in diesem Fußgängerbereich langsamer gefahren werde, schlägt Angerer eine „Tempo-20-Zone“ und eine Bodenschwelle vor. „Damit man im Kurviertel etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit fährt“.
Mehrkosten für „schwebendes Badehaus“
Robert Fendt vom beauftragten Ingenieurbüro ging ins Detail des ersten Bauabschnitts, der im Herbst gestartet werden soll. Die Länge betrage 275 Meter mit jeweils fünf Metern Tiefe der Parkplätze an beiden Straßenseiten. Mit den durchgehenden Gehwegen sei dies alles „schon sehr komfortabel ausgestaltet“. Am Badehaus müsse auf etwa 90 Metern Länge das Gefälle der Wilhelminastraße um bis zu 50 Zentimeter angehoben werden. Damit entstehe zum Badehaus eine „relativ gerade Fläche“.
Ingrid Versen (CSU) wollte wissen, warum man sich beim Bau des Badehauses nicht nach der Höhe des Straßenniveaus gerichtet habe. Hier versuchte Angerer aufzuklären. „Der enge Grundrisszuschnitt“ würde dies bedingen, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Zum anderen wollte Architekt Matteo Thun das Gebäude optisch „schweben lassen“. Das koste aber dem Steuerzahler „ein paar Hunderttausend Euro“ mehr, entgegnete Versen.
Das kann’s ja nicht sein, dass der Architekt in anderen Höhen schwebt und wir zahlen.
Grundsätzlich habe man laut Angerer darauf geachtet, beim Straßenausbau nicht tiefer ins Gelände zu graben, sondern dass „wir nach oben kommen“. Damit würde auch die Rampe zum Badepark flacher und kürzer werden. Die Gesamtkosten der beiden Bauabschnitte bezifferte Bauingenieur Fendt mit 1,25 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt wird mit 100.000 Euro veranschlagt. Der Zweite soll erfolgen, wenn SME sein Projekt realisiert hat.
Durch Baustopp „nicht nervös machen lassen“
Die Gemeinde rechnet trotz des Baustopps mit der Beendigung der Baustelle von SME noch im Jahr 2022. „Das halte ich unter den derzeitigen Voraussetzungen für sehr sportlich“, meinte Florian Sareiter (CSU). Darauf Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block): „Wir sollten uns von der aktuell entstandenen Situation nicht nervös machen lassen“. Einstimmig wurde der Entwurf des Ingenieurbüros Fendt zum 1. Bauabschnitt vom Gemeinderat gebilligt.
SOCIAL MEDIA SEITEN