In Windeseile über die Alpen

Sportlich, sympathisch und kaum auf dem Boden zu halten. Der ambitionierte Gleitschirmflieger Sebastian Huber hat nicht nur in luftigen Höhen einige sportliche Herausforderungen gemeistert. Seine Leidenschaft und sein Talent im Flugsport zeigte er zuletzt bei einem internationalen Rennen durch die gesamten Alpen: den Red Bull X-Alps.

Sebastian Huber am Startplatz auf dem Wallberg
Sebastian Huber am Startplatz auf dem Wallberg

Als Sebastian Huber zur Bundeswehr ging, ahnte er von seinen späteren Erfolgen als Gleitschirmfliegernoch wohl noch nichts. Nach der dreimonatigen Grundausbildung in Reichenhall ging “Basti” zur Bergrettung. Dort traf er Florian Glockner, seinen „Spezl“. Diese Begegnung sollte die sportliche Zukunft des 29-Jährigen weitreichend beeinflussen. „Weil Flo aus Scharling kommt, hat’s mich an den Tegernsee verschlagen“, so Basti.

Aus Freundschaft entsteht Flugleidenschaft

Im Winter 2008/09 erhielt Sebastian einen spontanen Anruf von seinem Freund. „Flo und ich hatten bis dahin schon viele Hochtouren gemacht. Dann rief er an und fragte, ob wir nicht mal zusammen fliegen wollen.“ Gesagt, getan. Daraufhin haben beide in der Gleitschirmschule Tegernsee den Flugschein gemacht. Um auch andere mit hoch in die Lüfte nehmen zu können, hat Basti anschließend seinen Tandemschein absolviert.

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Mit dem sogenannten B-Schein, dem Streckenflugschein, hat der begeisterte Flieger die Grundlage für seine wettkämpferischen Erfolge gelegt. Im Jahr 2012 nahm der gelernte Forstwirt zum ersten Mal an der Crossalps Challenge teil. Bei dieser Kombiveranstaltung aus Bergsteigen und Gleitschirmfliegen konnte Sebastian nicht nur sein bergsteigerisches, sondern auch sein fliegerisches Talent beweisen.

Red Bull X-Alps: “Jetzt oder nie!”

„Bei diesem Wettkampf habe ich erfahren, dass es noch mehr gibt“, erklärt er. Auch 2013 und 2014 nahm er an Wettkämpfen teil. Seine Erfolge dienten ihm als Sprungbrett für das wohl anspruchsvollste Rennen im Flugsport: Den Red Bull X-Alps. Ein Wettkampf, bei dem 32 Athleten aus 18 Ländern gegeneinander antraten. Ziel dabei: Als schnellster auf einer rund 1000 Kilometer langen Route die Alpen zu überqueren, zu Fuß und in der Luft.

Als die Anmeldung im August letzten Jahres war dachte ich: Jetzt oder nie!

Zusammen mit seinem Teamkollegen Martin Walleitner ging Sebastian am 5. Juli an den Start und landete zwölf Tage später wieder auf dem Boden. Basti sicherte sich hinter dem Team aus der Schweiz den zweiten Platz. Mit seiner Leistung kann der 29-Jährige mehr als zufrieden sein. Auf die Frage, ob er in zwei Jahren beim nächsten X-Alps Rennen erneut dabei sein wird, antwortete er: „Diese Option halte ich mir auf jeden Fall offen.“

Unabhängig, frei und naturverbunden

Obwohl Sebastian auf viele Wettkampf-Erfolge zurückblicken kann, ist er mit seinem Gleitschirm am liebsten alleine in der Natur unterwegs. Auf den Berg steigen und wieder runter fliegen, auch „Hike and fly“ genannt, oder wie es Basti so schön sagt:

Den Berg aufe gehn und obe fliegn.

Wenn er mehrere Tage unterwegs ist und seinen Rucksack packt, reichen ihm Isomatte, Schlafsack, ein Zelt, Essen und natürlich sein Schirm. „Ich lade mit einem Solarpanel meine elektronischen Geräte auf. Dann bin ich völlig autark.“ Der Gleitschirm, den Basti für solche Touren mitnimmt, wiegt nur rund drei Kilogramm.

Zwar ist dieser Schirm nicht sonderlich viel kleiner als die Hochleistungsschirme, aber eben leichter. Ursprünglich stammt der Gleitschirmflieger aus Passau. Doch lernt man ihn kennen, hat man den Eindruck, wirklich „zuhause“ fühlt sich Basti nur in der Natur. Egal ob in den Bergen oder in der Luft.

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