Abenteuer Dammweg

Lange wurde über den Wassererlebnispfad an der Weissach diskutiert. Bei der gestrigen Bürgerversammlung stellte Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider nun die genauen Pläne für den künftigen Weg vor.

Den Gästen soll dort eine Menge geboten werden: Von einem Kletterspiel, über ein Schaukelkajak bis hin zu einem „kleinen Amphitheater“. Eine Nutzung, mit der nicht alle einverstanden sind.

Bereits heute sollen Hinweistafeln an der Weissach den Besuchern einen zusätzlichen Service bieten
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Die Zielsetzung der Gemeinde ist klar. Man will den Touristen, die am Weissach Dammweg entlang spazieren gehen, etwas bieten. Dazu möchte man laut Bierschneider interaktive Attraktionen für Kinder und Erwachsene schaffen.

Interaktion im Vordergrund

Beraten werde die Gemeinde bei dem Projekt von der österreichischen Firma „Pronatur“, die in diesem Bereich bereits einige Erfahrungen habe, wie der Rathauschef betonen möchte. Für die knapp 200.000 Euro Gesamtkosten sollen insgesamt 20 Stationen entstehen.

Dabei soll insbesondere die Interaktion in den Vordergrundgestellt werden. So will man beispielsweise Infotafeln aufstellen, auf denen die Besucher per Knopfdruck den Wald erleben sollen. „Man wird dort den Duft der Auwaldbäume riechen, sowie sich Vogelstimme anhören können“, erklärt Bierschneider.

Außerdem werden auch so genannte Baumwürfel aufgestellt, an denen die Kinder verschiedene Bilder den richtigen Bäumen zuordnen müssen. „Die Besucher sollen einfach etwas über Kreuth und seine Umgebung lernen“, meint der Bürgermeister.

Attraktionen sollen sich einfügen

Doch es gibt auch Stationen, an denen man einfach nur Spaß haben soll. Diese sind beispielsweise ein Kletterspiel, ein Schaukelkajak oder auch der Wasserspielplatz. Bei der Wahl der Materialien wurde auf Holz und andere Naturprodukte gesetzt.

„Diese Attraktionen sollen sich aber in die vorhandene Landschaft gut einfügen“, erklärt der Bürgermeister. Damit will Bierschneider vor allem den Kritikern begegnen, die den neuen Erlebnispfad als „Verschandelung der Landschaft“ bezeichnen.

So gab es vor mehreren Monaten Kritik an den Plänen der Gemeinde. Unter anderem wurde in den Kommentaren die fehlende “Zonierung des Flusses” bemängelt.

Bei 20 Stationen eines “Wassererlebniswegs” am Fluss bleibt nun wirklich kein Abschnitt mehr für die Natur und Tierwelt ohne ständige Störungen durch Menschen. Da zerstört das Konzept genau das, was die Motivation war.

Eine Kritik, mit der die Gemeinderäte nicht einverstanden waren. So stellte Martin Walch von der SPD Mitte November klar, dass “alles öffentlich diskutiert und verhandelt worden sei.” Man habe den Bürgern die Möglichkeit gegeben sich an der Ideenfindung zu beteiligen. Und sein Gemeinderatskollege Markus Wrba (FWG) ergänzte: “Bevor sich jemand über das Konzept auslässt, sollte er sich darüber informieren.”

Warten auf letzte Zustimmung

Doch die Kritiker könnten sich gerade an einer Station stören. Geplant ist nämlich auch eine Naturbühne, auf der kleinere Stücke aufgeführt werden sollen. Auf die genauen Ausmaße der geplanten Bühne ging Bierschneider nicht weiter ein, bezeichnete sie allerdings selber als „kleines Amphitheater“.

Der Dammweg an der Weissach soll zum Erlebnispfad werden

Umgesetzt werden sollen die Planungen laut Bierschneider bereits im April oder Mai dieses Jahres. Indes warte man noch auf die Stellungnahme der Weissachau-Gemeinschaft, ohne dessen Zustimmung die Gemeinde den Bau nicht verwirklichen kann.

Bierschneider bekräftigte jedoch bereits im Januar gegenüber der Tegernseer Stimme, dass er hoffe, dass die Gemeinschaft ebenso positiv entscheide, wie die anderen Anlieger auch.

Dammweg Kontrollen

Unabhängig von dem Erlebnisweg kündigte Bierschneider bereits jetzt schärfere Kontrollen des Radfahrer Verbots auf den Dammwegen an. Vermehrt hätten sich Urlauber über die Rücksichtslosigkeit der Radler beschwert. “Die klingeln offenbar nicht einmal, sondern drängeln sich einfach vorbei”, so Bierschneider.

Dies möchte die Gemeinde in Zukunft unterbinden. Daher werde man nun verstärkt auf Kontrollen auf den Dammwegen setzen. “Dem Treiben muss ein Riegel vorgeschoben werden”, stellt Bierschneider klar.

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