„Investoren sind wie scheue Rehe“

In Bad Wiessee gibt es derzeit einige Brennpunkte. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag dürfte es also wieder spannend werden. Vor allem das umstrittene Thermenprojekt könnte für Zündstoff sorgen.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie steht es um die scheinbar nicht einfache Investorensuche?

Die Investorensuche für das geplante Thermenareal gestaltet sich als schwierig - jetzt will die Gemeinde aufklären
Die Investorensuche für das geplante Thermenareal gestaltete sich schwierig – jetzt will die Gemeinde aufklären.

Die Investorensuche rund um das geplante Thermenareal in Bad Wiessee gestaltete sich lange Zeit schwierig. In der Gemeinderatssitzung am 13. Oktober soll deshalb über den aktuellen Stand aufgeklärt werden. Der Geschäftsleiter der beiden Besitzgesellschaften des Jodschwefelbad-Areals, Dr. Peter Bachmann, will darüber Klarheit schaffen.

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Investoren bleiben geheim

Bachmann ist Rechtsanwalt bei der Wirtschaftskanzlei Noerr. Schon seit Langem berät er die Gemeinde in rechtlichen Fragen. Die Gemeinde setzte Bachmann als Geschäftsführer für die beiden Besitzgesellschafen ein. Diese sind im formellen Besitz der beim Jodbad-Kauf erworbenen Immobilien. So stellte man damals alles „steuerlich und rechtlich auf saubere Füße“, wie Wiessees Geschäftsleiter Michael Herrmann erklärt. Mit dem Vortrag soll laut Herrmann den „Ammenmärchen“ um das heißdiskutierte Thema der Wind aus den Segeln genommen werden.

Die Namen der Investoren bleiben vorerst jedoch unter Verschluss. Laut Herrmann habe das zum einen damit zu tun, dass Investoren „scheue Rehe“ seien. Man dürfe sich die Sache nicht kaputt machen, bevor sie entstehe. Doch das ist nicht der Hauptgrund für die Geheimhaltung: Ausschlaggebend ist die Teilnahme am europaweiten Ausschreibungsverfahren. Eine vorschnelle Veröffentlichung der Investor-Daten gefährde das Verfahren und verstoße sogar dagegen.

Streitthema Sanierungsvorhaben: CSU stellt neuen Antrag

Auch die Sanierung der gemeindlichen Wohnungen sorgte bereits für reichlich Aufruhr. Das Projekt Kommunalunternehmen (KU) als Lösung für das Sanierungsvorhaben wurde auf Eis gelegt. Die CSU war von Anfang an gegen das KU und forderte eine interne Lösung des Problems.

Ihr Vorschlag lautet, den Bauausschuss mit der Aufgabe zu betrauen. Hierzu soll ein zusätzlicher Mitarbeiter für das Bauamt eingesetzt werden, der sich speziell um die Sanierung kümmert. Der diesbezügliche Antrag, für die Zuständigkeiten und Organbesetzung, wird am Donnerstag dem Rat präsentiert.

Was wird aus dem ehemaligen Hotel Lederer? Die Gemeinde will am Donnerstag eine Studie zu diesem Thema vorstellen
Was wird aus dem ehemaligen Hotel Lederer? Die Gemeinde will am Donnerstag eine Studie zu diesem Thema vorstellen.

Außerdem darf sich der Gemeinderat mit den Möglichkeiten der Hotelentwicklung auf dem Areal des Hotel Lederer sowie auf dem ehemaligen Spielbankgelände beschäftigen. Hierzu präsentiert Architekt Eberhard von Angerer eine Studie, die Anfang des Jahres in Auftrag gegeben wurde. Bei dem möglichen Bauvorhaben gebe es laut Herrmann verschiedene Planmöglichkeiten: entweder eine Gesamtüberplanung des Gebiets, oder eine isolierte Planung auf jedem Gebiet. Die Gemeinde favorisiere indes die erste Variante.

Auch hier gab es, wie bereits berichtet, Unstimmigkeiten über die erneute Vorleistung der Gemeinde. Zum einen seien sich die beiden Grundstückseigentümer über die Zukunft des Areals noch gar nicht einig, zum anderen gehöre das Grundstück nicht der Gemeinde.

Auch Wiessees Ortszentrum wird zur Sprache kommen. Laut Herrmann sei dieses im Moment noch nicht das „Gelbe vom Ei“. Im Zuge dessen soll ein Arbeitskreis „Ortsmitte“ mit der Verbesserung der Verkehrsführung und dem Erscheinungsbild der Häuser betraut werden. Während ein Arbeitskreis neu ernannt wird, kehrt ein alter zurück: der Arbeitskreis “Kurviertel” nimmt seine Arbeit wieder auf. Alle Themenschwerpunkte der Sitzung sind auf der Website der Gemeinde einzusehen.

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