Letzte Woche erreichten uns diverse Leserhinweise, die das neue Tarifsystem und die damit verbundene Preissteigerung bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) kritisieren. So erklärte ein Stimme-Leser: „Ein Schreiben an mich als langjährigen Kunden mit Jahreskarte, wonach der Preis ‘nur geringfügig’ um 110 Euro pro Jahr angehoben wird, hat mich veranlasst, mal die neuen Preise anzuschauen.“
Dabei musste der regelmäßige BOB-Fahrer feststellen, dass nicht nur er vom neuen Tarifsystem betroffen ist: So habe eine Abo-Monatskarte 2. Klasse von Tegernsee nach München bisher 2.287,20 Euro im Jahr gekostet. „Laut der neuen Preisliste kommt sie auf 2.884,80 Euro.“ Das bedeute eine Steigerung um knapp 26 Prozent – „von heute auf morgen.“ Es sei fraglich, „ob bei diesen Preisen die Schiene im Vergleich zum Auto attraktiver wird.“
Kritik an Preispolitik
Zum Vergleich seiner eigenen Jahreskarte habe der Leser ein bisschen längerfristig verglichen. Kostete seine Jahreskarte 1. Klasse von Gmund nach München 2009 noch 2.381 Euro, so kostet sie laut den neuen Tarifbestimmungen 3.979,74 Euro. „Die Steigung innerhalb von sieben Jahren liegt bei über 67 Prozent.“
Ich finde diese Preispolitik atemberaubend.
Auf Anfrage der Holzkirchner Stimme bezieht die BOB zum neuen Tarif und den oben genannten Vorwürfen Stellung. „Wir haben keine derartige Preiserhöhung“, erklärt Sprecherin Anna Graser. Es handle sich beim neuen Tarifsystem um eine Steigerung von “nur” 3,04 Prozent. „Dieses Missverständnis basiert auf einer auf unserer Website fälschlicherweise dargestellten Preistabelle.“
Die Tabelle sei laut Graser mittlerweile wieder offline und durch die korrekten Preise ausgetauscht. „Wir entschuldigen uns für die dadurch entstandene Verwirrung.“ Das neue Tarifsystem gelte jetzt bis zum nächsten Fahrplanwechsel, voraussichtlich also bis Dezember 2017.
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