Ist der Pferdeschänder zurück?

Ein schreckliches Bild zeigte sich am vergangenen Mittwoch einer Reiterin in Kochel am See. In einem Reitstall fand sie drei schwerverletzte Tiere. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits im Sommer im Raum Holzkirchen. Gibt es Parallelen?

Die Scheide des Pferdes ist aufgeschlitzt / Quelle: Stephan Jobsky
Die Scheide des Pferdes ist aufgeschlitzt / Quelle: Stephan Jobsky

In einem Pferdestall nahe Kochel am See entdeckte am Mittwochnachmittag eine Reiterin Blutspuren im Schnee. Als sie daraufhin drei verletzte Pferde vorfand, alarmierte sie umgehend die Polizeibeamten der Inspektion Kochel am See. Tierarzt Stephan Jobsky, der die Pferde untersuchte, berichtet:

Zwei der Tiere weisen Stichverletzungen im Scheidenbereich auf. Ein anderes hat oberhalb der Hufe Schlagverletzungen.

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In dem offenen Pferdestall nahe der Ortschaft Kochel sind insgesamt 28 Tiere untergebracht. Obwohl sich die Tiere auf der Koppel frei bewegen können, geht die Polizei von einer bewussten Tat aus. „Es wäre schon ein großer Zufall, wenn sich drei Pferde gleichzeitig verletzen würden. Wir gehen davon aus, dass jemand die Tiere absichtlich verletzt hat“, berichtet Günther Bader, zuständiger Sachbearbeiter der Polizei.

Tiere überleben Angriff

Und auch Tierarzt Jobsky kann sich kaum vorstellen, dass sich die Pferde diese Wunden auf natürliche Art zugezogen haben. “Ich habe durchaus Erfahrung mit Vorfällen wie diesen, von Stichverletzungen bei Pferden nahe Peissenberg, die perfiderweise erst vom Täter angefüttert wurden, bis hin zur Schändung von Kalbinen”, berichtet er.

Zwar kann er bleibende Schäden durch die Stichverletzungen nicht ausschließen, aber es musste keines der Tiere eingeschläfert werden. Die Polizei hingegen hat die Ermittlungen aufgenommen. Eine verdächtige Person konnte am Mittwoch nicht beobachtet werden, heißt es. „Wir befragen derzeit sämtliche Personen und suchen nach Hinweisen“, berichtet Bader.

Prallelen zu Vorfällen in Warngau?

Im Sommer 2015 sorgten ähnliche Vorfälle in Warngau für Angst und Schrecken unter den Pferdebesitzern. Damals wurde ein Stute am Unterleib so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden musste.

Wie ein Sprecher der Polizei Rosenheim erklärt, wurde der Fall im November ungelöst ad acta gelegt. Doch das könnte sich vielleicht bald ändern.

Günther Bader weiß von dem Vorfall in Warngau: „Wir schließen gewisse Parallelen nicht aus. Aber derzeit können wir nicht sagen, ob es sich um denselben Täter handelt, wie damals in Warngau.“ Sollte die Kocheler Polizei einen Tatverdächtige ausmachen, so wird geprüft, ob dieser in Verbindung zum Warngauer Pferdeschänder gebracht werden kann. “Dann könnte es durchaus sein, dass die wir die Ermittlungen hierzu wieder aufnehmen”, so der Polizeisprecher der Rosenheimer Inspektion.

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