Ja zum Steg: 57 % für strittiges Vorhaben

steg buergerentscheid

56,3 Prozent Wahlbeteiligung. Eine relativ hohe Quote für die beiden vor vier Wochen initiierten Bürger- und Ratsbegehren rund um den Tegernseer Steg, von der man nach den letzten Wochen aber ausgehen konnte. Dabei ist das relativ knappe Ergebnis des Ratsbegehrens pro Steg für viele Beobachter eine kleine Überraschung. Etwas mehr als die Hälfte der Wähler stimmten für das umstrittene Vorhaben.

Vor allem die letzte Woche hatte an den Nerven der beiden Seiten gezehrt. Harte Kämpfe um die Meinungshoheit bis hin zu persönlichen Vorwürfen – die zeitweise verbissen geführten Diskussionen um den geplanten Abschnitt des Tegernseer Seestegs zwischen Länd und Macke-Anlage gingen nicht spurlos an den Beteiligten vorbei.

Keine weitere Spaltung

Dabei sind sich nun – eine halbe Stunde, nachdem das Ergebnis feststeht – Befürworter wie auch Gegner des Seestegs einig und betonen unisono: Die Abstimmung sei zwar richtig und wichtig gewesen. Und auch das Ergebnis von gut 57 Prozent bedeute ein „gutes Signal“ für die Demokratie in der Stadt. Doch nun sei es an der Zeit, dass wieder Ruhe einkehrt.

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Eine längerfristige Spaltung in der Stadt möchte man unbedingt vermeiden, wie auch Bürgermeister Peter Janssen in seiner ersten Stellungnahme direkt nach der Verkündung des Ergebnisses klarstellt:

„Es ist bedauerlich, dass tiefe Gräben entstanden sind, die über das Maß der Sachfragen hinausgingen. Wir werden jetzt daran arbeiten müssen, diese Gräben wieder zu schließen.“

Dabei konnte Janssen seine Erleichterung und vor allem Freude über die gewonnene Abstimmung nicht verhehlen. Der Steg kann kommen. Und der Bürgermeister freut sich auf das letzte Jahr seiner Amtszeit. Morgen, so Janssen, würden die Bauaufträge rausgehen, und in rund zwei Monaten könnten die Arbeiten am Steg starten. Bis Juli, und damit pünktlich vor den Sommerferien, soll dann das letzte, etwa 250 Meter lange Teilstück fertig sein.

Über die Hälfte der Tegernseer Bürger war heute zur Wahlurne gegangen um für oder gegen den Steg zu stimmen.
Über die Hälfte der Tegernseer Bürger war heute zur Wahlurne gegangen um für oder gegen den Steg zu stimmen.

Die Initiatoren des Bürgerentscheids um Albrecht von Perponcher zeigten sich in einer ersten Reaktion zwar enttäuscht, aber nicht unzufrieden mit dem Ergebnis. Perponcher hatte mit einem knappen Ergebnis gerechnet. Doch insgeheim habe man sich eigentlich keine sehr großen Chancen ausgerechnet.

„Dass das Begehren berechtigt war, sieht man aber an der hohen Wahlbeteiligung.“ Für den Tegernseer steht fest, dass man an dem Willen der Bürger und dem Steg nun nicht mehr rütteln werde. „Wir werden das Ergebnis natürlich akzeptieren.“

Verteilung der Stimmen

Die genauen Zahlen zeigen das Votum der Bürger: 3.022 Wahlberechtigte waren aufgerufen, am heutigen Sonntag von 8 bis 18 Uhr ihre Stimme abzugeben. 1.703 gingen zur Wahl. 973 stimmten dabei für das Ratsbegehren und damit für den Steg. Das entspricht genau 57,13 % der abgegebenen Stimmen. Gegen den Steg hatten nur 730 Tegernseer votiert.

Der Vollständigkeit halber hier die genauen Ergebnisse der entscheidenden Stichfrage, aufgeteilt nach den vier „Stimmbezirken“:

Volksschule – 63,69 % Ja / 36,31 % Nein
Schwaighof – 56,86 % Ja / 43,14 % Nein
Rathaus – 55,25 % Ja / 44,75 % Nein
Briefwahl – 53,13 % Ja / 46,87 % Nein

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