“Jetzt kommt es zu Warnstreiks”

Kommt es zu Warnstreiks bei BOB und Meridian? Diese Frage stand bereits vor einigen Wochen im Raum. Jetzt gibt es Klarheit. Mit dem Ergebnis der Tarifverhandlungen kann die BOB einen historischen Moment seit Bestehen festhalten – Stillstand auf den Gleisen.

Noch im Januar soll es zu Warnstreiks zwischen der EVG und der BOB kommen.
Noch im Januar soll es zu Warnstreiks zwischen der EVG und der BOB kommen.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres kommt es zu einem bisher nie dagewesenen Moment in der Geschichte des Zugverkehrs im Oberland. Für alle Fahrgäste gleicht dieses Ereignis jedoch eher einer Hiobsbotschaft. Zum ersten Mal seit Bestehen der Bayrischen Oberlandbahn (BOB) kommt es zu Warnstreiks. Noch innerhalb der nächsten zwei Wochen.

„Schlechtwetter“ trifft ein

Isidoro Peronace von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) war skeptisch. Er hatte wenig Hoffnung, dass die laufenden Tarifverhandlungen positiv ausfallen würden. „Meine persönliche Meinung ist: Da droht Schlechtwetter“, äußerte er sich Anfang Dezember.

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Ganz oben auf der Agenda der EVG stand eine stärkere Berücksichtigung der Bruttoarbeitszeit. Damit sind die Anreisezeiten gemeint, die die Mitarbeiter von der Einsatzstelle bis zum Beginn der eigentlichen Arbeit aufwenden. Peronace erklärt: “Für diese Gastfahrten, die für einige Kollegen über eine Stunde ihrer Freizeit in Anspruch nehmen, erhalten diese nur 50 Prozent des Gehalts. Das wollen die Beschäftigten nicht länger hinnehmen.“

Warnstreiks im Januar erwartet

Er betont, man hätte sich sehr bemüht mit der Geschäftsführung der BOB zu verhandeln. Doch Bernd Rosenbusch zeigte bisher keine Einsicht. Jetzt steht fest, dass die Verhandlungen über eine stärkere Berücksichtigung der Bruttoarbeitszeit gescheitert sind. Die Konsequenzen sind klar, so Peronace:

Jetzt kommt es zu Warnstreiks.

Einen Hoffnungsfunken hatte die EVG. Demnach habe der Arbeitgeber zwar auf das Angebot reagiert, doch nicht zufriedenstellend. Die BOB wäre bereit gewesen, nach Ablauf des Tarifvertrags den Forderungen entgegenzukommen. „Doch bis Mitte 2017 wollen die knapp 300 Betroffenen nicht warten.”

Pendler sollten in den kommenden 14 Tagen mit Zugausfällen rechnen. Während eines Streiks, der vier bis sechs Stunden andauern kann, verkehren keine Züge mehr, meint der EVG-Sprecher. Trotzdem sei man bemüht, die Pendler rechtzeitig zu informieren. „Wir haben vor, die Medien am Vortag zu informieren, dann können die es zeitnah an die Öffentlichkeit weiter geben.“

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