Nun soll es ein Arbeitskreis richten

Die Belebung der Tegernseer Stadtmitte war am vergangenen Dienstag erneut Thema im Stadtrat. Nun soll sich auch der Arbeitskreis Ortsmitte der Frage annehmen, wie man die Läden in Tegernsee wieder besser in Szene setzen kann.

Nicht der erste Versuch der Verantwortlichen, das Geschäftsleben im Bereich um die Haupt- und Rosenstraße anzukurbeln.

Die Stadt will die Geschäfte im Ort wieder mehr Leben einhauchen, dafür soll nun auch im Arbeitskreis Ortsmitte Vorschläge erarbeitet werden
Die Stadt will Geschäften im Ort wieder mehr Leben einhauchen, dafür sollen in einem Arbeitskreis Vorschläge erarbeitet werden

Den Arbeitskreis Ortsmitte gibt es schon seit über zehn Jahren. In dem Gremium können sich Tegernseer Bürger engagieren und für die Belange der Stadt eintreten. Unter anderem wurde dort die Umgestaltung des Kurgartens, aber auch der Seesteg zwischen Länd und Rathaus in der Vergangenheit intensiv diskutiert.

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Den Vorsitz hat der Architekt Florian Erhardt. Auch Bürgermeister Peter Janssen ist laut eigener Aussage immer dabei, wenn sich das Gremium trifft.

Jeder kann teilnehmen

Dabei finden die Treffen nicht nach genau festgelegten Abständen statt. Der Arbeitskreis kommt immer dann zusammen, wenn Bedarf ansteht. Mitmachen können alle Tegernseer. Die Sitzungen werden im Vorfeld von den Verantwortlichen im Rathaus angekündigt, so Peter Janssen auf Nachfrage.

„Interessierte können sich bei der Stadt melden und werden dann von uns zum Treffen eingeladen.“

Beim vergangenen Mal seien rund 15 Leute zusammengekommen. Da das aber schon eine ganze Weile her sei, wolle man den Arbeitskreis aufs Neue beleben, so der Tegernseer Geschäftsleiter Hans Staudacher.

Auch bei schönem Wetter ist in der Tegernseer Hauptstraße oft wenig los, das soll sich so schnell wie möglich ändern
Auch bei schönem Wetter ist in der Tegernseer Hauptstraße oft wenig los. Das soll sich so schnell wie möglich ändern.

Dieses Mal soll es um die Fragen der Wohnqualität, um die Parkplatzsituation, die Ortsgestaltung und vor allem um die Situation der Tegernseer Geschäfte gehen. Dazu will die Stadt auch externe Experten und einen Moderator mit ins Boot holen.

Ein Budget in Höhe von 5.000 Euro ist bereitgestellt. Dieses könne man bei Bedarf auch noch aufstocken, wie Janssen betont. Die Verantwortlichen im Rathaus wollen sich nun auf die Suche nach geeigneten Kandidaten begeben.

Neutralität wichtig

Grundsätzlich fand die Idee breite Zustimmung unter den Mitgliedern des Stadtrates. Thomas Mandl (SPD) plädierte dafür, dem Arbeitskreis einen klaren Auftrag zu geben und von einem Moderator leiten zu lassen. „Der Arbeitskreis sollte schon Ergebnisse liefern und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, die dem Stadtrat eine Diskussionsgrundlage liefern.“ Auch Heino von Hammerstein (Bürgerliste) konnte sich mit der Idee eines externen Moderators anfreunden, warb aber dafür, die Entscheidung darüber dem Arbeitskreis selbst zu überlassen. Michael Bourjau (FWG) brachte hier Experten für Stadtentwicklung von der Münchner LMU ins Spiel. „Dadurch könnten sich ganz neue Perspektiven und Blickwinkel eröffnen“, so der Stadtrat.

Toni Staudacher (CSU) konnte den Fokus auf einen externen Moderator nicht so ganz verstehen: Das sehe ich nicht als entscheidendes Kriterium, es gibt sicherlich auch im Ort fähige Moderatoren, die das können, die sollten wir nicht von vornherein ausschließen“, so Staudacher. Doch für Mandl ist gerade die Neutralität eines externen Experten wichtig, da „dieser vieles unter Umständen aus einem ganz anderen Blickwinkel wahrnimmt“. Auch sei es hilfreich, wenn zumindest am Anfang die Stadträte und der Bürgermeister nicht bei den Treffen dabei seien, um eine neutrale Diskussion zu ermöglichen.

Am Ende sprach sich der Stadtrat einstimmig dafür aus, den Arbeitskreis abzuhalten, und bewilligte ein Budget in Höhe von 5.000 Euro für die Experten. Ein Termin für die nächste Sitzung des Arbeitskreises steht noch nicht fest.

Keine ganz neue Idee

Dabei ist der Arbeitskreis nicht der erste Versuch der Stadt, sich intensiv mit der Frage zu beschäftigen, wie man der Tegernseer Geschäftswelt wieder mehr Leben einhauchen könnte. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie dazu ein Gutachten bei der Beratungsfirma CIMA in Auftrag gegeben. Seit dem letzten Sommer hatte es mehrere Treffen zwischen der Münchner Beratungsfirma, den Geschäftsinhabern und der Stadt gegeben.

Im April wurde das Urteil der Experten veröffentlicht. Dort wurde Tegernsee als Schlafstadt bezeichnet und die weiteren Defizite schonungslos aufgedeckt. Nun soll sich also der Arbeitskreis Ortsmitte dem Thema annehmen. Was dabei herauskommt, wird die Zeit zeigen. „Ich wünsche den Beteiligten viel Erfolg, ein solcher Arbeitskreis bringt aber nur dann was, wenn er ergebnisoffen ist und von einem ausgesprochenen Experten moderiert wird“, so Stadtrat Andreas Obermüller (FWG) auf Nachfrage.

Egal, wer den Arbeitskreis moderiert oder ihm als Experte beiwohnt ‒ eine endgültige Entscheidung über die Zukunft Tegernsees wird er nicht treffen können. Denn das letzte Wort hat immer noch der Stadtrat. Das wurde auch in der letzten Sitzung deutlich.

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