Auch für die Gemeinde ist der Abriss des einstigen Jod-und Schwefelbades ein historischer Moment. Denn nach fast 100 Jahren muss die alte Kuranlage einem Hotelneubau mit ambulantem Medizinzentrum der Sports Medicine Excellence Group (SME) weichen. Zum anderen naht mit dem Abriss auch der Zahltag.
Sieben Millionen Euro muss SME an die Gemeinde überweisen. Noch rechnet Bürgermeister Peter Höß damit, dass das Geld im Herbst eintrifft, obwohl sich der Abriss des Jodbades nun verzögert.
Genehmigung fehlt
Wie SME-Chef Florian Kamelger auf Anfrage versichert, gehe es nur noch um Detailfragen, „die gegenseitige Kontakte zwischen Bauherrn, den Fachbereichen und der Bewilligungsbehörde bedingen“. Da könne es in so einem komplexen Projekt zu Verzögerungen kommen.
Kamelger betont mit Nachdruck: „Wir möchten jedoch festhalten, dass wir die Unterlagen vollständig eingereicht haben“. Damit widerspricht er der Stellungnahme Landratsamtes, dass noch „einige Unterlagen fehlen“ würden. Hier könne es sich nur um eine behördliche Informationslücke handeln, wenn bestimmte Akten noch nicht weitergereicht wurden. Bürgermeister Peter Höß (FWG) erklärt dies so:
Für das riesige Vorhaben braucht man eben Unterlagen und Bestätigungen einer ganzen Reihe von Behörden, ob das der Denkmalschutz oder das Wasserwirtschaftsamt ist. Leider ging das nicht so schnell, wie man es geplant hat, da es noch einige Rückfragen gab. Deshalb liegt die vollziehbare Baugenehmigung noch nicht vor.
Und ohne Baugenehmigung gebe es auch es auch kein Plazet für den Abriss. Höß nimmt es eher gelassen. Dann verzögere sich der Abbruch eben um ein paar Wochen.
Ursprünglicher Artikel vom 13. Oktober 2017, um 09:35 Uhr. Autor: Nina Häußinger
Nächste Woche sollte es endlich soweit sein. Die Abrissarbeiten für das ehemalige Jodbad in Wiessee sollten starten. Kurz vorher jetzt jedoch der erneute Rückzieher. Wie der Chef der Firma Sports Medicine Excellence Group (SME) Florian Kamelger gegenüber dem Merkur erklärt, warte man noch auf die „vollziehbare Baugenehmigung“ für das Hotel, das auf dem Areal entstehen soll.
Solange die nicht vorliege, wolle man nicht starten. Abriss und Neubau sollen zudem einen fließenden Prozess bilden. Aus kaufmännischer Sicht mache es keinen Sinn die Bagger zweimal anrücken zu lassen.
Ein Abriss ist noch gar nicht genehmigt
Derzeit liegt der Antrag beim Landratsamt Miesbach. Die warten noch auf fehlende Unterlagen für das geplante Luxushotel, wie Pressesprecherin Sophie Stadler gegenüber der Zeitung erklärt. Ohne die könne ein Abriss nicht einmal starten, betont sie außerdem.
Das Ziel des Bauherrn bleibt weiterhin ein Abriss in diesem Herbst. Die Informationen zum Zeitplan des Landratsamts klingen gut, so Kamelger. Abgerissen werden darf wegen des Artenschutzes nur zwischen Oktober und Februar. Diese Zeit sollte ausreichen, meint der SME-Chef weiter.
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