Jo Bogner: Noch lange nicht gescheitert

Josef Bogner will weiterhin Bürgermeister von Rottach-Egern werden und gründet daher eine eigene Bürgerliste. Trotz einiger Rückschläge in der Vergangenheit will Bogner die Menschen überzeugen und Freude an der Kommunalpolitik vermitteln. So zumindest der Anspruch des 55-Jährigen.

Ein konkretes Programm soll es zwar erst im Herbst geben. Doch der aus Österreich stammende Gastronom ist überzeugt davon, dass ihn viele Rottacher als Bürgermeister haben wollen.

Josef Bogner will weiterhin Rottacher Bürgermeister werden
Josef Bogner hat sein Ziel, Bürgermeister von Rottach-Egern zu werden, noch nicht aufgegeben.

Tegernseer Stimme: Hallo Herr Bogner, warum wollen Sie unbedingt Bürgermeister werden?

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Josef Bogner: Ich habe in den letzten Jahrzehnten viele Dinge mit angeschoben und bewegt, doch es wurde in meinen Augen zu wenig davon umgesetzt. Die vielen Zusprüche von Freunden und Bürgern haben mich dann weiter darin bestärkt, im kommenden Jahr für das Bürgermeisteramt zu kandidieren.

Tegernseer Stimme: Und dann?

Josef Bogner: Als Bürgermeister will ich die Bürger stärker mitnehmen und ihnen auch Freude an der Kommunalpolitik vermitteln.

Tegernseer Stimme: Was meinen Sie damit genau?

Josef Bogner: Darüber will ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Das gehört zum Wahlprogramm, das ich im Herbst präsentieren werde. Ich bin allerdings seit 37 Jahren Rottacher. Die Menschen, die mich kennen, wissen bereits jetzt, wofür ich stehe.

Tegernseer Stimme: Aber warum halten Sie sich persönlich für besonders geeignet für diesen Posten?

Josef Bogner: Ich bin seit 1982 stark im Ortsgeschehen engagiert, war von 1996 bis 2008 zwölf Jahre lang Gemeinderat und viele Jahre im Verkehrsverein tätig. Darüber hinaus bin ich auch im Vereinsleben präsent, war unter anderem Vorstand des Rodelclubs Rottach-Egern.

Tegernseer Stimme: Und trotzdem haben Sie keinen gefunden, der Sie auf der Aufstellungsversammlung der Freien Wähler am vergangenen Donnerstag vorschlagen wollte. Hat es Sie getroffen?

Josef Bogner: Ich werte das nicht als Misserfolg. Natürlich war kurz eine Enttäuschung da, aber dann habe ich den Blick wieder nach vorne gerichtet. Mein Motto lautet: „Jetzt erst recht, ich will weiterhin Bürgermeister werden.“

„Ich habe viel Unterstützung erfahren“

Tegernseer Stimme: Können Sie sich erklären, warum es letzte Woche nicht geklappt hat?

Josef Bogner: Ich war im ersten Moment auch überrascht. Denn im Vorfeld hatten mir noch einige Freie Wähler ihre Unterstützung zugesagt.

Tegernseer Stimme: Warum sind Sie nicht selbst aufgestanden, um zu zeigen, dass Sie kandidieren möchten?

Josef Bogner: Ich wollte mich nicht in den Vordergrund drängen. Hätte mich jemand vorgeschlagen, wäre ich aber natürlich angetreten. Ich hatte ja auch eine Präsentation dabei und war auf die Rede vorbereitet.

Tegernseer Stimme: Welche Rückmeldungen haben Sie in der letzten Woche von den Rottachern bekommen?

Josef Bogner: Viele wollten nach der Sitzung natürlich wissen, was jetzt passiert. Viele haben mir daraufhin weiter ihre Unterstützung zugesagt. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es viele Rottacher gibt, die mich als Bürgermeister wollen. Ich bin schließlich bereits vor zwölf Jahren mit den meisten Stimmen für die CSU in den Rottacher Gemeinderat gewählt worden.

Keine halben Sachen

Tegernseer Stimme: Als Sie sich 2008 als Bürgermeisterkandidat der CSU aufstellen lassen wollten, versagte man Ihnen den Zuspruch und entschied sich intern, den Amtsinhaber Franz Hafner zu unterstützen.

Josef Bogner: Damals wollte man in der CSU nicht, dass ich kandidiere ‒ und das, obwohl ich auf Platz eins der Liste stand. Dann habe ich mich dazu entschieden, mich ganz aus dem Gemeinderat zurückzuziehen. Ich will immer etwas „ganz oder gar nicht“ ‒ einen Schritt nach vorne oder gar keinen machen. Die Politik und das Ortsgeschehen in Rottach-Egern habe ich aber weiter verfolgt.

Tegernseer Stimme: Haben damals persönliche Animositäten Ihre Kandidatur verhindert?

Josef Bogner: Ich denke ja, doch ich will in der aktuellen Situation keine „schmutzige Wäsche“ waschen, sondern nach vorne blicken.

Josef Bogner will
Bogner engagiert sich seit 1982 in der Gemeinde Rottach-Egern.

Tegernseer Stimme: Ist die Rottacher Bürgerliste, für die Sie als Kandidat antreten wollen, bereits gegründet?

Josef Bogner: Ich habe die Unterlagen, die man dafür braucht, beantragt und werde diese bald ausfüllen. Bis Dezember muss der Antrag auch formell eingereicht sein. Es bleibt also noch Zeit.

Tegernseer Stimme: Was unterscheidet Sie von den beiden anderen Kandidaten ‒ Hermann Ulbricht, der für die Freien Wähler an den Start geht, und Christian Köck von der CSU?

Josef Bogner: Ich will nicht herausstellen, was mich von den beiden unterscheidet, sondern im Herbst mein Wahlprogramm sprechen lassen. Dann werden, denke ich, die Unterschiede klar sichtbar. Ich will die Menschen nicht überreden, sondern überzeugen!

Fokus auf Energie, Tourismus und Bürgernähe

Tegernseer Stimme: Warum warten Sie bis zum Herbst, ehe Sie Ihr Programm vorstellen? Laut Ihrer Aussage ist es ja bereits fertig.

Josef Bogner: Ja, es ist fertig. Ich könnte es auch ohne Weiteres morgen öffentlich machen. Ich will jetzt aber zunächst die Unterlagen für die Bürgerliste studieren und ausfüllen. Es soll alles seinen geordneten Weg gehen.

Tegernseer Stimme: Wo würden Sie denn Ihre persönlichen Interessen sehen?

Josef Bogner: Ich lege natürlich besonderes Augenmerk auf die erneuerbaren Energien, die regionale Wirtschaft, aber auch auf den Tourismus. Zudem stehe ich für Bürgernähe. Ich bin seit 1976 Rottacher Bürger, war vor meiner Zeit als Gastronom ‒ unter anderem als Bierfahrer ‒ tätig und habe den persönlichen Kontakt zu den Bürgern immer gepflegt.

Tegernseer Stimme: Was sagt eigentlich die Familie zu Ihren Ambitionen auf den Chefsessel im Rathaus?

Josef Bogner: Meine Familie steht voll und ganz hinter mir. Im Falle eines Erfolges haben wir auch besprochen, wie es mit dem „Zotzn“ und der „Siebenhüttn“ weitergeht.

Tegernseer Stimme: Und wie soll diese Lösung aussehen?

Josef Bogner: Auch das werde ich erst in den kommenden Wochen bekannt geben. Zuerst steht die Gründung der Bürgerliste auf dem Programm, und dann sehen wir weiter.

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