Morgen gibt es einen Jugendinformationstag für den Feuerwehrnachwuchs. In Bad Wiessee dreht sich ab 17 Uhr alles um den Nachwuchs. Aber was macht die Feuerwehr Bad Wiessee eigentlich?
„Einer für alle und alle für einen“ lautet das Motto der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Wiessee. Für Kommandant Korbinian Herzinger (43) war dieses Motto mit entscheidend für sein lebenslanges Engagement in der Feuerwehr. Schon sein Vater und Großvater waren aktive Mitglieder und es war bis vor ein paar Jahren auf dem Dorf noch normal, als 16-jähriger zur Freiwilligen Feuerwehr zu gehen. Heute, so Herzinger, seien die Jugendlichen mit Freizeitangeboten, Social Media, Zocken am PC überlastet und die Gemeinschaft, die so wichtig wäre für diese Generation, speziell nach Corona, gerät ins Hintertreffen.
Feuerwehr sucht Nachwuchs
Deshalb muss um Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr aktiv geworben werden: Ein professioneller Social Media Auftritt gehört dazu, Besuche der Feuerwehrleute in den Vorschulklassen, Mund-zu-Mund-Propaganda sowie die „Jugendinformationstage“. In den Schulen wirbt Korbinian Herzinger mit dem Maskottchen Schorschi, um den Schülern und Schülerinnen die Freiwillige Feuerwehr schmackhaft zu machen.
Die Gemeinde schreibt dafür die Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren an und wirbt für diesen besonderen Tag, an dem die Interessierten dann Einblick bekommen in die faszinierende Welt des ‚Löschens – Rettens – Bergens – Schützens‘.
Die Truppe der Bad Wiesseer besteht momentan aus 44 Männern und drei Frauen zwischen 18 und 65 Jahren. In der Jugendfeuerwehr sind neun Jungen und drei Mädchen aktiv – über jedes neue Mitglied freut man sich. Es ist immer noch ungewöhnlich, dass es Feuerwehrfrauen oder gar Feuerwehrmädchen gibt: Um dafür zu werben, hat der Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. das Heft: „Meine Mama ist Feuerwehrfrau“ herausgegeben. Ein kleiner Junge berichtet darin aus seiner Sicht über die verschiedenen Einsätze der Mutter.
Hilfe auch bei Überschwemmungen und Umweltkatastrophen
Die Einsätze der Feuerwehr sind tatsächlich sehr unterschiedlich, heute steht das Löschen nicht mehr im Vordergrund, es macht nur noch 10 Prozent aus, die sogenannte Unterstützung (Rettungsdienst, Drehleitern aufstellen, etc. ). Weitere 10 Prozent, Erste Hilfe 30 Prozent und 50 Prozent macht die technische Hilfe aus, z. B. bei Überschwemmungen und anderen Umweltkatastrophen.
130 Einsätze gab es 2023 und im ersten Halbjahr 2024 wurden schon 86 Einsätze gefahren. Um für diese Einsätze gerüstet zu sein, hält die Feuerwehr regelmäßig Übungen ab, um die Freiwilligen zu schulen und mit den neuesten technischen Geräten vertraut zu machen.
Vor zehn Tagen fand die Übung „Pumpen und Wasserentnahme an offenen Gewässern“, am Bad Wiesseer Ufer des Tegernsees statt. 23 Feuerwehrleute, davon drei junge Feuerwehrfrauen, nahmen an der Fortbildung teil. Das Ziel war die Handhabung der Pumpen, Geräte und die Unfallverhütung.
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