Jung.Bierig.Bald doppelt in Waakirchen.

Er ist ein junger Bierbrauer, der den Nerv der Zeit trifft. Markus Hoppe will in Waakirchen seine eigene Brauerei samt Gastwirtschaft direkt am Ortseingang zum Treffpunkt machen. Aber ohne Baurecht geht das nicht. Gestern fiel die Entscheidung.

Ein glücklicher Jung-Unternehmer: Markus Hoppe freute sich gestern über die Entscheidung des Gemeinderats, eine Brauerei in Waakirchen bauen zu dürfen.

Der 27-jährige Markus Hoppe ist ein junger Start-up-Unternehmer mit eigener Marke: Hoppebräu. Seine Biere sind genauso vielfältig wie er. Wie berichtet, will er sich vergrößern und in seiner Heimat Waakirchen eine große Brauereianlage samt Schankwirtschaft, Außentanks, Biergarten, einem Büro und einer eigenen Wohnung bauen.

Jetzt hat er es geschafft. Gestern stimmte der Waakirchner Gemeinderat einstimmig für sein Vorhaben. Und Hoppe ist offensichtlich gut vorbereitet. Für sein Gastronomiekonzept ist er bereits seit 2013 auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Nun hat ihm die Gemeinde ein 3.000 Quadratmeter großes Grundstück am Waakirchner Ortseingang vermittelt, direkt an der Bundesstraße gelegen.

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Anwohner ins Boot geholt

Obwohl Hoppe bisher die Baugenehmigung für das im Außenbereich liegende Grundstück fehlte, holte er sich in weiser Voraussicht beim Landratsamt ein Boden- sowie ein Schallgutachten ein. „Das hat viel Geld gekostet“, sagt er. Und mit „viel Geld“ meint er 10.000 Euro – nur für die Gutachten. Gespräche mit Anwohnern habe er ebenfalls schon geführt, weil es Bedenken hinsichtlich der geplanten Stellplätze und des Lärms gegeben hatte.

Um das Vorhaben des jungen Brauers umsetzen zu können, bedarf es allerdings einer Änderung des Flächennutzungsplans. In der gestrigen Sitzung war der Waakirchner Gemeinderat gefordert, über die Änderung abzustimmen und so die dortige Fläche als allgemeines Wohngebiet auszuweisen.

Am Orsteingang von Waakirchen, direkt an der Bundesstraße, soll die Brauerei entstehen.

Wie Geschäftsleiter Franz Schweiger aufzeigte, hat die geplante Brauerei eine Länge von 29 Metern, eine Breite von 14 Metern und eine Wandhöhe von 6,70 Meter. Auf dem südwestlichen Teil soll eine 70 Quadratmeter große Schankwirtschaft im Erdgeschoss und eine Wohnung im Dachgeschoss entstehen.

Die restliche Fläche von 20 Hektar bleibt der Brauerei vorbehalten. Dort soll das Bier gebraut, gegärt und gelagert werden. Die Flaschen werden die Betreiber woanders abfüllen, erklärte Schweiger den Antrag Hoppes. Auf der Ostseite habe der junge Bierbrauer 39 Stellplätze für einen Biergarten eingeplant.

“Eine Brauerei belebt den Ort”

Gemeldet hätten sich schon Nachbarn, die Grundstücksansprüche gestellt hätten, so Schweiger. Kritik habe es auch wegen der geplanten Stellplätze und einer möglichen Ruhestörung gegeben. Gemeinderat Robert Englmann von der CSU befürwortete das Projekt allerdings:

Die Brauerei ist eine Belebung für den Ort. Bei uns sind einige Wirtschaften weggebrochen. Wenn einer die Ärmel hochkrempelt und was anpackt, dann sollte man so jemanden halten.

Georg Rausch (ebenfalls CSU) sah in dem Projektentwurf noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. „Es laufen noch ein paar Gespräche mit dem Landratsamt und im Bauausschuss können wir auch noch Änderungen vornehmen. Außerdem müsse man die Belange der Nachbarn berücksichtigen.“

Kritisch wurde auch die Parkplatzsituation kommentiert. Dr. Günther Jeske (FWG) schlug vor, für die Verbauung der grünen Wiese eine Ausgleichsfläche zur Verfügung zu stellen und eine Linksabbiegespur einzuführen, für die dann rein rechtlich gesehen der Bauherr aufkommen müsse, wie Schweiger bestätigte.

Ein Bierchen auf den Erfolg

Das Straßenbauamt habe eine Ausgleichsfläche als nicht notwendig angesehen, sagte er weiter. Und das Landratsamt habe nur deshalb eine Befreiung erteilen können, weil die Baumaßnahme „kleingliedrig“ sei, das heißt, nicht mehr als 6.000 Quadratmeter umfasse. Lediglich emissionsschutzrechtliche Dinge seien noch zu klären.

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Änderung des Flächennutzungsplans und sprach sich für eine Aufstellung des Bebauungsplans aus. Ein glücklicher Markus Hoppe sagte beim Verlassen des Sitzungssaals: „Super. Es hat auch lange gedauert.“ Das Bierchen zum Anstoßen lag schon im Kofferraum seines Autos parat.

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