Verhandlungen mit Käfer gescheitert

Eigentlich hätte die Tinte unter dem Vertrag schon längst trocken sein sollen. Doch offensichtlich waren die Verhandlungen beim Tegernseer “Almdorf” schwieriger als gedacht. Denn wie jetzt bekannt wurde, ist Gastronom Michael Käfer schon Anfang des Jahres aus dem Projekt ausgestiegen.

Michael Käfer ist nicht mehr im Rennen als möglicher Almdorf-Investor.

Es seien überaus schwierige Verhandlungen, wie Projektentwickler Rainer Leidecker noch jüngst gegenüber der TS erklärte. Doch da war Käfer schon nicht mehr im Rennen für das ehemals umstrittene Projekt “Almdorf” hoch über dem Tegernsee. Nach Informationen der TS seien die Verhandlungen Käfers mit der Eigentümer-Familie Berghammer bereits Anfang des Jahres gescheitert.

Dennoch erklärte Leidecker vergangene Woche noch unverdrossen, dass eine Entscheidung erst Anfang Mai erfolge. “Die Vertragsverhandlungen sind schwieriger, als gedacht”. Gegenüber dem Merkur betont er nun, dass „unüberbrückbare Differenzen“, dazu geführt hätten, dass zumindest Michael Käfer raus ist im Rennen um das Almdorf. „In beiderseitigem Einvernehmen“ so Leidecker, hätten die Eigentümer-Familie Berghammer und Michael Käfer die Verhandlungen beendet.

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Baugenehmigung schon lange da

Wieder einmal verzögern sich also die Almdorf-Planungen der Ernst Tengelmann Projekt GmbH. Wie so oft. Schon im Februar sollte das Geheimnis gelüftet werden, welcher Investor das Rennen bei dem Grundeigentümer Christian Berghammer macht. Laut Leidecker war auch Gastronom Michael Käfer immer vorne mit dabei, hieß es damals noch. Doch den Tatsachen entsprach dies wohl nicht mehr, wie sich heute zeigt.

Bleibt als einziges Faktum, dass bereits Anfang Oktober das Landratsamt die Baugenehmigung auf dem 4.500 Quadratmeter großen Areal „ohne irgendwelche Einschränkungen erteilt hat“, so Leidecker im Herbst. Und dies, obwohl noch Teile des Geländes aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden mussten.

Wen auch immer Leidecker noch im Köcher hat, der das Almdorf des Schlierseer Architekten Johannes Wegmann verwirklichen will, er müsste jeweils die Rolle als Investor und Betreiber ausüben. „Wir werden gemeinsam die Adresse mit der Familie Berghammer auswählen, da sie das Erbbaurecht über 90 Jahre vergibt. Sie soll auch die letztendliche Entscheidung treffen, die als Nachbarn damit die nächsten Jahrzehnte glücklich und zufrieden sein sollen“, so Leidecker zuletzt.

Den Schlüssel zum Almdorf

Das ehrgeizige Vorhaben mit insgesamt 76 Betten in sieben simulierten Hütten, einen Weiher und ein Hauptgebäude mit Tiefgarage in gehobener Ausstattung, soll dort entstehen, wo noch immer die „Bergschwalbe“ auf bessere Tage als Café hinweist. Das Gebäude wird erst abgerissen, wenn alles unter Dach und Fach ist. Doch das Ausflugslokal ist schon genau so lange geschlossen, wie es die Gerüchte um Käfers Almdorf-Pläne gab. Noch vor einem Jahr räumte der Gastronom ein, dass ihn das Almdorf auf jeden Fall reizen würde, „allein schon wegen dieses Wahnsinns-Blicks“.

Für Käfer wäre es eine sinnvolle Ergänzung zu Gut Kaltenbrunn gewesen. Deshalb machte für ihn auch eine Gastronomie im Almdorf „wenig Sinn“, wenn er diese schon auf Gut Kaltenbrunn anbiete. Über einen Shuttle-Service für die Hotelgäste des Almdorfs wurde einmal laut nachgedacht. Es ist bekannt, dass der Münchner Gastronom das ein oder andere Almhaus gerne weggelassen hätte. Doch nun heißt es aus dem Hause Käfer: „Man ist sich nicht einig geworden.“ Und den Schlüssel zum ehrgeizigen Projekt Almdorf hat erneut die Familie Berghammer in der Hand.

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